SSX - Noch einmal in den Schnee

von Jens Fischer

12.03.2012, 09:23 Uhr

Vor nicht einmal einem Monat war ich in meinem allerersten Winterurlaub in der Schweiz, um dort mit meinem Snowboard die Berge zu erforschen. Wer schon mal auf einem Snowboard stand, wird bestätigen können, dass es eine spannende, spaßige aber nicht ganz ungefährliche Sache ist. Nach diesen ersten ernsten Snowboarderfahrungen kommt das Spiel "SSX" für mich natürlich gerade recht - auch wenn aus jedem Bild und Video des Spiels schon herausschreit, dass man der Realität und den physikalischen Gesetzen nicht allzu viel Beachtung schenkt. Wie sich das Spiel im Vergleich mit dem Snowboarden im echten Leben schlägt, lest ihr in unserem Testbericht.

Nach dem Sprung aus dem Helikopter landet man sanft im Schnee, rast aber direkt los, statt die Aussicht auf die Berglandschaft zu genießen. In waghalsigem Tempo fährt man im Slalom ein wenig den Hang hinunter und stürzt sich dann direkt auf eine aus dem Boden wachsende rote Stange, die etwa 50 Meter über einem Abgrund endet. Nach dem Grind springt man noch einmal ein paar Meter in die Höhe, greift sich das Board an irgendeiner Ecke und dreht sich wie wild um sämtliche Achsen, bevor man perfekt landet und auf die nächste Rampe zubrettert. Der Traum eines jeden Snowboarders – und wie so viele Träume leider komplett unrealistisch. Nicht so bei "SSX", denn hier kann man all dies und noch viel, viel mehr erleben. Aber beginnen wir ganz vorne. Im Hauptmenü erwarten einen drei Spielmodi: Die World Tour, Global Events und der Erkunden-Modus. Außerdem hat man Blick auf eine Weltkugel, die einen über die Erfolge und Machenschaften der Freunde informiert, was natürlich ordentlich anstachelt.

Die World Tour stellt die Kampagne des Spiels dar. Dort ist es die Aufgabe, mit dem "SSX"-Team die neun tödlichsten Abfahrten der Welt zu meistern und Griff, einen Snowboarder, der das Team verraten hat, zu besiegen. Nun, eine ernsthafte oder gar spannende Story hat wohl auch niemand bei diesem Titel wirklich erwartet. Aber darauf kommt es ja auch nicht an, denn hier steht der Spaß komplett im Vordergrund – nachdenken muss man nicht. Dafür kann man sich zwischenzeitlich bei ganz nett gemachten Zwischensequenzen entspannen. Deren Aufmachung ist schon ziemlich cool gelungen. Die World Tour ist insgesamt aber nur eine Aneinanderreihung verschiedener Events, die jeweils in einem Überlebenslauf münden, an den sich dann eine cool inszenierte Videosequenz anknüpft. Pro Gebirge gibt es einen Charakter, den man steuern und aufleveln kann. Mehr ist da leider nicht. Zwar gibt es Wechsel zwischen Trick- und Rennevents, und auch jede Strecke bietet eine recht einzigartige Erfahrung, doch hätte ich mir irgendwie mehr gewünscht. Klar kann man sagen, dass sich das Spiel einfach auf das reine Snowboarden konzentriert, was im Prinzip ja nicht verkehrt ist. Aber irgendwie reizt die Kampagne nicht so richtig, es entwickelt sich nicht das Verlangen, sie unbedingt durchzuspielen. Und das ist schon mal schade.

12 3 Fazit

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