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Das Testament des Sherlock Holmes - Rückkehr des Meisterdetektivs

Jens Fischer

von Jens Fischer

09.10.2012, 11:37 Uhr

Das Testament des Sherlock Holmes Bild aus der "Das Testament des Sherlock Holmes"-Galerie
Bereits seit etlichen Jahren gilt Sherlock Holmes als der Detektiv schlechthin. Bis heute hat es niemand aus diesem Metier zu solcher Berühmtheit bringen können wie die von Sir Arthur Conan Doyle erschaffene Romanfigur. Daher gibt es auch nicht wenige erfolgreiche Hollywood-Filme über den genialen Detektiv (siehe die kürzlich erschienene Filmreview des geschätzten Kollegen Paul) und natürlich auch das eine oder andere Videospiel. Das neueste zu dem Thema nennt sich "Das Testament des Sherlock Holmes" und ist seit dem 21. September erhältlich. Ob das Detektiv-Abenteuer Sinn macht oder euren Geist beleidigt, erfahrt ihr in unserem Testbericht.

Auf den ersten Blick macht das Detektiv-Abenteuer leider nicht viel her. Startbildschirm und Menü von "Das Testament des Sherlock Holmes" sind nicht gerade hübsch und liebevoll, was zunächst ein schlechtes Gefühl gibt. Das verflüchtigt sich zum Glück schnell. Sobald man nämlich das Menü hinter sich gelassen hat, bekommt man eine erste Zwischensequenz zu sehen. In dieser erkunden mehrere kleine Kinder einen alten Speicher, wobei ihnen ein verstecktes Buch in die Hände fällt: Eine Geschichte von Watson, die fortan weitererzählt wird. Diese Geschichte beginnt mit der Klärung eines scheinbar unbedeutenden Diebstahls. In einem Zimmer geht man in der Haut Sherlock Holmes noch einmal kurz den Tathergang durch, bevor man das Geheimnis lüftet. Auf diese Weise lernt man als Spieler, wie die Untersuchungen laufen. Aus der 3rd-Person- oder Ego-Perspektive, man kann per Knopfdruck wechseln, steuert man Sherlock Holmes und verfügt dabei über eine frei bewegliche Kamera. So kann man sich im ganzen Raum umsehen und nach Hinweisen suchen. Erkenntlich sind diese durch ein Lupensymbol. Dann braucht man nur noch A drücken, und die Besonderheit der entsprechenden Stelle wird kurz dargestellt. Bereits untersuchte Bereiche werden dann grün markiert. Natürlich gibt es immer äußerst viel zu untersuchen, weshalb es gut ist, dass man einen Wink in die richtige Richtung bekommen kann, wenn man etwas übersehen hat. Erst wenn alles untersucht ist, kann ein Schlussstrich unter ein Gebiet gezogen werden, was manchmal länger dauern kann.

Hat man etwas entdeckt, ertönen dazu manchmal nur kurze Kommentare von Holmes oder Watson. Oft zoomt der Bildschirm dann aber auch heran, sodass man etwas genauer untersuchen und teilweise sogar mit Werkzeugen bearbeiten muss. Dabei steuert man im Grunde mit den Sticks einen Cursor über den Bildschirm, was etwas ungünstig ist. Man muss oft relativ kleine Punkte des Bildschirms genau treffen, was mit den Sticks bisweilen schwierig sein kann. Unspielbar ist der Titel aber definitiv nicht, es gibt in der Handhabung lediglich leichte Einschränkungen. Positiv ist, dass absolut alle Informationen im Notizbuch niedergeschrieben werden. So kann man dort die Gespräche nachvollziehen und natürlich die erfahrenen Hinweise in einen Zusammenhang bringen. Dort führt man auch Deduktionen durch. In diesen muss man aus den einzelnen Notizen einen von drei verfügbaren Schlüssen ziehen, aus denen dann in Zusammenhang mit anderen Notizen weitere Schlüsse gezogen werden müssen, bis letztlich alles zusammenpasst. Hat man dies erreicht, wird alles grün markiert und die Story kann weitergehen. Für Holmes bedeutet das zum Beispiel, dass er des Diebstahls bezichtigt wird. Viel mehr will ich aber nicht von der Story verraten, die sich langsam wie ein Puzzle zusammmensetzt und allem einen Sinn gibt.

Die vielen Rätsel, auf die man stößt, sind sehr abwechslungsreich. Zu den Deduktionen gesellen sich noch Befragungen und auch das eine oder andere Puzzle oder Gedächtnistraining und Minispiele. Die meisten Rätsel sind dabei nach einigem Überlegen durchaus lösbar. Schön ist, dass das Abenteuer nicht endet, wenn man einmal partout nicht herausfinden sollte, was zu tun ist – denn die Beschreibungen und Hilfestellungen können schon einmal etwas mickrig ausfallen. Sobald das Spiel entschieden hat, dass man sich oft genug an einer Aufgabe versucht hat und hier in nächster Zeit nicht mehr mit einem Geistesblitz zu rechnen ist, wird einem erlaubt, das Rätsel zu überspringen. So geht das Interesse nicht so schnell flöten und man kann sich auf die nächste Aufgabe stürzen. Schön ist auch, dass man die recht unterschiedlichen Rätsel noch aus verschiedenen Perspektiven lösen muss. Nicht immer befindet man sich in Holmes Haut, auch Watson darf man steuern und sogar einen Spürhund.

Was die Optik des Spiels angeht, so ist diese weitestgehend sehr schön. Die Räume sind oft mit wahnsinnig vielen, scharf gestochenen Details angefüllt, ebenso wie die brutal zugerichteten Leichen. Auch die Gesichter wirken sehr lebendig, voll mit Emotionen und sogar die Lippensynchronität stimmt, was durchaus eine Seltenheit bei Videospielen ist. Seltsamerweise haben sich aber vor allem in größeren Arelaen immer mal wieder sehr matschige Texturen versteckt und in London wirkt es auch oft etwas zu neblig. Schade ist auch, dass man auf atmosphärische Lichteffekte oder Filter weitestgehend verzichtet hat und die Musik und Geräusche etwas zu sehr in den Hintergrund geraten sind. Positiv hingegen fallen die deutschen Sprecher auf. Sie bringen sehr professionell Leben in die Figuren und stellen Holmes beispielsweise hervorragend als extrem überheblichen Menschen dar, der mich stark an Sheldon Cooper aus "Big Bang Theory" erinnert. Auch die Spannungen zwischen ihm und dem gutmütigen Watson kommen gut zur Geltung. Regelmäßig gibt es Streit darüber, ob das Vorgehen des Meisterdetektivs noch vertretbar ist. Leider gilt aber auch bei den Dialogen, was ich schon zur Optik gesagt habe. Die Gespräche sind meist wirklich gut gelungen, nur in bestimmten Bereichen wiederholen sich die Kommentare bei einer Untersuchung ständig, was die Atmosphäre stört. Insgesamt überwiegen glücklicherweise die positiven Momente.

Während die Geschichte voranschreitet, lernt man das damalige London ganz gut kennen. Die Lokalitäten sind fast schon etwas klischeehaft, aber sicherlich auch zum Thema passend. Ein Friedhof, ein Kloster, eine Opiumhöhle in einem armen, dreckigen Stadtviertel – überall schaut man vorbei. Was bei dem Sightseeing etwas stört, sind die häufigen Ladezeiten. Doch die sind vertretbar. Etwas unnötig finde ich hingegen, dass auf eine Autospeicherfunktion verzichtet wurde. Zwar wird man gleich zu Beginn gewarnt, dass man manuell speichern muss. Das ist aber nur ein schwacher Trost, falls mal der Strom ausfällt. Warum das Feauture weggelassen wurde, will sich mir nicht erschließen. Da es außer der Story keinen weiteren Bereich gibt, ist hier nichts weiter zu sagen. Doch das macht nichts, denn die Geschichte bringt bereits viele Rätselstunden auf den Fernseher.

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