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Two Worlds - Zusammenprall zweier Welten

Dimitri

von Dimitri

24.09.2007, 18:45 Uhr

Ursprünglich sollten PC- und Xbox 360 Version von Two Worlds gleichzeitig erscheinen. Im Mai kam jedoch erst einmal nur die ziemlich verbuggte PC-Fassung auf den Markt und das Releasedatum für die Xbox 360 wurde um vier Monate nach hinten geschoben. Inzwischen wurden auf dem PC die meisten Fehler beseitigt und auch die 360 Version ist auf dem aktuellsten Stand. Ob das Rollenspiel vom polnischen Entwicklungsstudio Reality Pump jedoch Genrehits wie Oblivion den Rang abjagen kann, erfahrt ihr in unserem Test.

Der Einstieg in das Spiel ist recht unspektakulär. Die Schwester des namenlosen Söldners, den man spielt, wurde von einer dunklen Bruderschaft entführt. Die Entführer verlangen von ihm ein altes Familienrelikt, dessen Einzelteile über die etwa 60 Quadratkilometer große Spielwelt von Two Worlds verstreut sind. Die Story ist damit zwar weder besonders interessant, noch innovativ, trotzdem will man mehr über das alte Relikt erfahren, und besonders in den ersten Spielstunden führt man spannende und intensive Dialoge, in denen man mehr herausfindet.

Wie in fast jedem gutem Rollenspiel, dürft ihr auch in Two Worlds zu Beginn euren eigenen Charakter erschaffen. Die Veränderungen, die man am Gesicht vornehmen kann sind noch recht umfangreich ausgefallen. So kann man die Augen, den Mund und die einzelnen Gesichtspartien verändern. Die Auswahl an Frisuren fällt jedoch sehr dürftig aus und Bärte, verschiedene Völker sowie Klassen sucht man gar vergebens. Außerdem wird man gezwungen, Antaloor als Mann zu bereisen und hat nicht die Möglichkeit, sich eine Frau zu erstellen. Vor allem wegen den wenigen Frisuren, sehen die anfangs erstellten Charaktere meist ziemlich gleich aus. Will man seinen alter Ego wirklich einzigartig machen, muss man schon eine Weile spielen und ihn mit einer der zahlreichen Rüstungen ausstatten. Besonders in der Vielfalt der Gegenstände liegt eine große Stärke von Two Worlds. Über 1.000 Rüstungsteile, darunter Brustpanzer, Stiefel, Helme und Handschuhe, in unzähligen Materialien und Farben warten darauf, von euch entdeckt zu werden. Auch die über 600 verschiedenen Waffenmodelle ,von Schwertern über Äxte, Stäbe, Speere bis hin zu vielen verschiedenen Bögen, sorgen für eine Menge Abwechslung. Wem seine Rüstung oder Waffe zu schwach ist, kann sie entweder bei einem der vielen Händler in Antaloor verkaufen, oder aber er nimmt einige Verbesserungen an ihr vor. Auf euren Reisen findet ihr immer wieder Kristalle, mit denen ihr den Schutz eurer Rüstung oder den Schaden eurer Waffen erhöhen könnt.

Natürlich wird auch euer Charakter im Laufe des Spiels immer stärker und auch in Sachen Charakterentwicklung ist Two Worlds recht umfangreich. Im Gegensatz zu Oblivion könnt ihr eure einzigen Fähigkeit aber nicht verbessern, indem ihr sie möglichst oft ausführt. In Two Worlds bekommt ihr rollenspieltypisch für jeden getöteten Gegner oder erfüllte Quest Erfahrungspunkte. Habt ihr eine bestimmt Anzahl dieser Punkte erreicht, steigt ihr einen Level auf und bekommt als Belohnung sogenannte Parameter- und Skillpunkte. Die Parameterpunkte könnte ihr auf die vier Grundfertigkeiten Lebenskraft, Geschicklichkeit, Stärke und Willenskraft verteilen und könnt dementsprechend mehr Schaden einstecken, öfter Treffer landen bzw. gegnerischen Schlägen besser ausweichen, mehr Gegenstände mit euch tragen oder Zauber effektiver wirken lassen.

Viel interessanter wird es da schon bei den Skillpunkten. Diese könnt ihr auf viele verschiedene Fertigkeiten verteilen. Neben den Standart-Skills wie z.B. Blocken, Schlösser knacken, Schwimmen und der Fähigkeit stärkere Treffer zu landen, könnt ihr später auch noch speziellere Fähigkeiten erlernen, die ihr euch jedoch erst einmal von einem Trainer gegen bBares beibringen lassen müsst. So lernt ihr nach und nach immer mehr Fertigkeiten, die euch einen Vorteil auf dem Schlachtfeld verschaffen, wie z.B. das gleichzeitige Führen von zwei Waffen, das Abschießen mehrer Pfeile auf einmal, den tödlichen Rundumschlag oder die Fähigkeit seinen Gegner aus dem Sattel zu holen.

Two Worlds unterscheidet dabei zwischen passiven und aktiven Fertigkeiten. Die passiven Fähigkeiten wirken immer und bestimmen beispielsweise wieviel Schaden ihr verursacht, wie oft ihr gegnerische Angriffe blockt oder wie hoch eure Chance ist, einen kritischen Treffer zu landen. Auch das Schlösserknacken ist eine passive Fähigkeit, was bedeutet, dass ihr selbst nicht beeinflussen könnt, ob ihr es schafft, ein Schloss aufzubrechen, oder nicht. In anderen Rollenspielen wird einem durch ein Minispiel die Möglichkeit gegeben, mit etwas Geschick auch komplexere Schlösser zu knacken, auch wenn sein Charakter einen niedrigen Skill hat. In Two Worlds ist es dagegen fast unmöglich, ein schwieriges Schloss mit niedrigem Skill zu knacken. Ihr führt die Aktion einfach per Knopfdruck aus und ein Würfelwurf, der natürlich von den passiven Fähigkeiten des Charakters abhängig ist, entscheidet, ob ihr das Schloss öffnet oder ob euer Dietrich abbricht. Genauso ist das auch beim Taschendiebstahl und Blocken. Ihr könnt nicht einmal selbst bestimmen, wann ihr blockt. Auch das funktioniert vollautomatisch, abhängig von eurem Blocken-Skill.

Damit das Kämpfen dann doch etwas abwechslungsreicher ist, gibt es die aktiven Fähigkeiten. Durch diese Fähigkeiten könnt ihr jederzeit per Knopfdruck bestimmte Kampfmanöver ausführen und eure Gegner so z.B. Erde ins Gesicht treten, um sie zu blenden, oder mit einem gezielten Pfeilschuss entwaffnen. Neben vielen verschiedenen Nahkampfwaffen und Bögen könnt ihr euch natürlich auch mit euren magischen Fähigkeiten zur Wehr setzen. Zaubersprüche findet ihr in der Spielwelt in Form von Karten. Diese Karten könnt ihr auf drei Slots verteilen, um so die Zaubersprüche während des Kampfes per Knopfdruck ausführen zu können. Dabei gilt, je mehr Karten ihr von einem Zauberspruch habt, desto mächtiger wird dieser. Zusätzlich könnt ihr jeden eurer Zaubersprüche noch einmal mit drei Boosterkarten verbessern.

Insgesamt ist das Kampfsystem von Two Worlds schneller und actionreicher als das von Oblivion, dafür aber auch nicht so taktisch und intensiv. Die vielen aktiven Talente machen das Kämpfen wirklich abwechslungsreich, da sie einem viele Möglichkeiten geben, seine Gegner auszuschalten. Neben den vielen Spezialmanövern für Nahkämpfer kommen auch Bogenschützen auf ihre Kosten. Diese können lernen, ihren Bogen zu überspannen und mit einem gezielten Schuss ihren Gegner zu blenden oder gar zu entwaffnen. Auch das Magiesystem ist durch die fünf Magieschulen recht komplex. So habt ihr die Möglichkeit, Luft-, Erd-, Feuer- und Wassermagie zu nutzen, oder als Nekromant-Monster zu beschwören. Besonders angenehm ist dabei, dass Two Worlds euch nicht zwingt, euch für eine bestimmte Klasse zu entscheiden. Ihr könnt eure Skillpunkte frei verteilen und selbst entscheiden, ob ihr euch lieber auf eine bestimmte Fähigkeit spezialisiert oder ob ihr mit einem Allrounder spielen wollt. Ihr könnt sogar gegen Bares eure vergebenen Skillpunkte noch einmal neu verteilen.

Neben dem Kämpfen spielt natürlich auch bei Two Worlds das Erfüllen von Quests eine wichtige Rolle. Neben der Hauptmission des Spiels bekommt ihr auch immer wieder andere Aufgaben, für deren Erfüllung ihr Gold und zusätzliche Erfahrungspunkte erhaltet. Diese Nebenaufgaben bekommt ihr überwiegend von den sieben in Antaloor herrschenden Fraktionen: die Händler, die Diebe, die Magier, die Krieger, die Rebellen, die Königsanhänger sowie die gejagten Nekromanten. Anhänger dieser Fraktionen, die Aufgaben für euch haben, findet ihr in fast jeder Stadt Antaloors und das Erfüllen dieser Aufgaben lohnt sich gleich doppelt. Neben zusätzlichen Erfahrungspunkten und Gold steigt euer Ansehen nach erledigten Aufträgen bei den entsprechenden Fraktionen. Mit höherem Ansehen bekommt ihr beispielsweise Rabatte auf die Waren der Händler und ihr bekommt Zugang zu neuen Rebellenlagern. Auch in der Reaktion der Anhänger der entsprechenden Gruppierung spiegelt sich euer Ansehen wieder: ihr werdet freundlich begrüßt und man lässt euch auch in für andere nicht zugängliche Gebäude eintreten.

Dennoch ist die Reaktion der NPCs nicht immer so gut gelungen. Ihr könnt z.B. einfach so mit gezogener Waffe durch die Stadt rennen, ohne das jemand etwas sagt. Selbst in Privatgemächer könnt ihr einfach so hineinplatzen, und ihr werdet meist sogar noch herzlichst begrüßt. Wollt ihr richtigen Ärger bekommen, müsst ihr schon vor den Augen der Stadtwache ein Schloss knacken oder jemanden attackieren. Spricht sich so ein Verbrechen erst einmal rum, ist die ganze Stadt hinter euch her und will euch ans Leder.

Die Spielwelt wirkt dabei äußerst lebendig. Bauern ernten mit Sensen den Weizen auf ihren Feldern und hacken Holz und auch in den Städten tummeln sich viele Menschen auf dem Marktplatz. Das alles trägt sehr zur Atmosphäre bei. Schade ist nur, dass man nicht wie in Oblivion das Gefühl bekommt, dass jeder NPC sein eigenes Leben führt, da sie ständig das gleiche machen. Zwar gehen die meisten Einwohner wenn es dunkel wird in ihr Haus, stehen den restlichen Tag jedoch die ganze Zeit an einem bestimmten Punkt und führen ihre Arbeitsanimation aus. Trotzdem, die Atmosphäre von Two Worlds ist wirklich nicht schlecht.

Dennoch bereitet einem das Spiel immer wieder Bauchschmerzen, da es viele Dinge sehr gut macht, andere wiederum sind einfach nur schlampig umgesetzt. Auch die Grafik macht da keine Ausnahme. Die Welt von Antaloor sieht an sich ja eigentlich ordentlich aus und vor allem die dicht bewachsenen Wälder und die dynamischen Schatten sind ein Fest für die Augen. Verschiedene Klimazonen wie Gletscher- und Vulkangebiete sowie Wüsten bieten Abwechslung und auch der fließende Tag und Nachtwechsel sowie Regen und die danach aufziehende dichten Nebelschwaden tragen sehr zur Atmosphäre bei. Auf der anderen Seite steht die miese Weitsicht. Texturen in der Ferne sind sehr schwammig und werden erst wenn man sich ihnen nähert schärfer. Generell fehlt es aber an Texturenvielfalt, sodass sich bestimmte Texturen sehr oft wiederholen. Dies fällt besonders in den lieblos gestalteten und meist leer wirkenden Dungeons auf.

Das größte Problem von Two Worlds auf der 360 ist jedoch keinesfalls die Grafik, weil sie insgesamt doch recht schön anzusehen ist. Wirklich störend ist die miserable Performance. Es kommt ständig zu Einbrüchen der Bildrate und Nachladepausen, was das Spiel zwar, zumindest im Singleplayer, nicht unspielbar macht, auf die Dauer aber wirklich nerven kann. Der Multiplayer lässt sich kaum spielen, da ihr die meiste Zeit mit Warten verbringt und die restliche Zeit das Spiel auch nur mit starken Ruckeleinlagen läuft. Will man also ein Rollenspiel im Multiplayer zocken, sollte man dann doch lieber auf ein reines MMORPG zurückgreifen.

Immerhin ist der Sound von Two Worlds sehr gut gelungen. Der 120 Minuten lange Soundtrack, der übrigens vom deutschen Komponisten Harold Faltermeyer komponiert und eingespielt wurde, ist durchweg stimmig und passt zu der Atmosphäre des Spiels. Auch die deutsche Synchronisation ist gut gelungen, auch wenn es ab und an mal den ein oder anderen unmotivierten Sprecher gibt. Insgesamt sieht man es Two Worlds jedoch zu deutlich an, dass es ursprünglich für den PC entwickelt wurde. Vorallem bei der unnötig komplizierten Menüführung wünscht man sich oft eine Steuerung per Maus. Was jedoch auch schon bei der PC-Version schlecht war, war die Steuerung zu Pferde. Man bleibt viel zu oft an Kanten hängen, was das Reiten fast unmöglich macht. Zum Glück sind über ganz Antaloor Teleporter verteilt, sodass ihr längere Wege nicht per pedes zurücklegen müsst.

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24.09.2007, 18:45 Uhr

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