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Teenage Mutant Ninja Turtles - Aus den Schatten heraus

Jens Fischer

von Jens Fischer

19.11.2013, 12:23 Uhr

Erst kürzlich hatte ich ein sehr unerfreuliches Wiedersehen mit einigen der größten Helden meiner Kindheit: Leonardo, Donatello, Raphael, und Michelangelo. Die Rede ist natürlich von den "Teenage Mutant Ninja Turtles" und dem gleichnamigen Spiel, das im Oktober erschien. Chronologisch noch davor, nämlich während des Summer of Arcade, erschien bereits ein Arcade-Spiel der Turtles mit dem Untertitel "Aus den Schatten heraus". Ob dieses eine angenehmere Alternative zum stumpfen und herzlosen Stolperstein darstellt, den ich zuletzt testete, erfahrt ihr in unserem Arcade-Testbericht.

Was habe ich mich geärgert über die herzlose, kindliche und billige Aufmachung des letzten "TMNT"-Spiels. Umso erfreuter war ich, bei "Aus den Schatten heraus" eine sehr viel erwachsenere, etwas düstere Präsentation vorgesetzt zu bekommen. Das sind die Turtles, wie ich sie aus meinen Comic-Heften kenne: Kämpferisch, gefährlich, aber immer mit einem Spruch auf den Lippen, oder was immer Schildkröten um das Maul herum auch haben mögen. Der Einstieg ist allerdings etwas verwirrend. Denn bevor man so richtig verstanden hat, worum es geht und was das Spiel beinhaltet, muss man sich als April, Reporterin und beste Freundin der Turtles, aus einem zerstörten und angegriffenen Lagerhaus retten. Wo man schließlich, kurz vor dem rettenden Polizeiwagen, gekidnappt wird. Erst danach steigt man in die Geschichte vor dieser Sequenz ein.

Während der Entdeckungstour mit April macht man eigentlich nichts anderes, als sich in 3rd-Person-Ansicht vorwärts zu bewegen. Mal muss man über etwas klettern, mal sich vorbeiquetschen, mal unter etwas durchkriechen. Dabei darf man ziemlich schreckliche Bewegungsanimationen beobachten und mittelmäßige Grafik. Es wird klar, dass man kein eigenes Bewegungsmodell für April erstellt hat, sondern das der Turtles übernommen hat. Und was bei den Kampfschildkröten passend ist, geht für Menschen leider gar nicht. Ansonsten ist die Grafik akzeptabel – längst nicht wirklich schön, dafür mangelt es an Details und die Beleuchtung wirkt zu oft falsch. Die Grafik verdient aber das Prädikat Befriedigend. Der Sound, der durch das Rumgeprügele zustande kommt, wird leider ständig von dem gleichen schrecklichen, schnellen Elektrobeat begleitet, der sicher nicht jedermanns Sache ist. Außerdem trüben sich wiederholende Gespräche die Stimmung.

Nach dem Ausflug mit April findet man sich im Geheimversteck der Turtles wieder, das als interaktives Menü dient. Hier kann man natürlich die vier Kapitel der Story starten, welche für fünf bis sieben Stunden unterhalten sollten. Es gibt auch einen zusätzlichen Arcade-Modus und man kann seine Turtles auf vielfältige Weisen verbessern, doch zu beidem später mehr. Weiterhin kann man alle Artworks anschauen, die man in der Kampagne gefunden hat, und im Dojo die vielen Combos üben. Insgesamt bietet dieses Menü schon einmal einen Ausblick auf einen guten Umfang für ein Arcade-Spiel.

Um den Umfang aber richtig genießen zu können, muss man das Meiste erst in der Kampagne freispielen. Diese läuft immer nach demselben Muster ab: Man verprügelt aus 3rd-Person-Ansicht mit frei steuerbarer Kamera einen Haufen Gegner, geht ein paar Schritte weiter und vernichtet dann weitere Gegner. Zwischendrin gibt es ab und an Gespräche und auch Comic-Sequenzen, was mir vom Stil her sehr gut gefallen hat und auch vernünftig umgesetzt wurde. Manchmal gibt es sogar noch ein Minispiel zur Abwechslung. Die zusätzliche Arcade-Kampagne lehnt sich übrigens stark an die richtigen Missionen an und unterscheidet sich im Grunde nur durch das Fehlen der Storyelemente und die feststehende Kamera sowie eine etwas vereinfachte Steuerung. Und im Gegensatz zur richtigen Kampagne ist man hier leider nur als einzelner Turtle unterwegs. Es gibt dann auch noch einen Herausforderungsmodus, der das Spiel nur noch auf Kämpfe in kleinen Arenen reduziert, in denen man dann die Feinde mit Stil, also bestimmten Combos besiegen soll.

Entscheidend ist natürlich bei einem solchen Spiel, wie sich die Kämpfe gestalten. Ein erster, wirklich toller Punkt ist, dass man per Knopfdruck schleichen kann, um unvorsichtige Feinde direkt niederzustrecken. Zwar kann von einem echten Stealth-Element keine Rede sein, doch zumindest hat man an das Wörtchen Ninja im Titel gedacht - das tun nicht viele. Bei offenen Kämpfen kann man dafür auf ein komplexes und vielfältiges Kampfsystem bauen. Neben schlagen und treten kann man Angriffe blocken, ausweichen und diverse Spezialangriffe starten. Je nachdem, welche der über 40 Combos man freigeschaltet hat, kann man auch die anderen drei Turtles mit einbeziehen und Teamangriffe oder -blocks starten. Welche Kommandos man alle auf so ein paar Sticks und Knöpfe verteilen kann ist dabei interessant und verwirrend zugleich. Das Kämpfen ist daher fordernd, aber teilweise auch ein ganz schönes Durcheinander. Denn man ist fast immer von vielen verschiedenen Feinden umringt und die Attacke geht automatisch gegen den, der am nächsten steht. Dadurch ergeben sich zwar teils coole Choreografien, wenn man von Feind zu Feind springt, aber manchmal trifft man halt nicht den richtigen, um ihn bei einer Attacke zu unterbrechen. Das ist dann ärgerlich.

Ich hatte bereits erwähnt, dass man Combos freischalten kann. Damit kommen wir zu einem wirklich weitreichenden Rollenspielelement in "Aus den Schatten heraus". Jeder Turtle hat nämlich unterschiedliche Werte in Sachen Angriff, Verteidigung und so weiter. Diese Werte führen dazu, dass sich die Turtles im Kampf auch sehr unterschiedlich anfühlen, was natürlich doppelt Spaß macht. Ein Leonardo mit seinen mächtigen Attacken spielt sich ganz anders als der flinke Michelangelo oder der robuste Raphael. Doch nicht nur die Werte lassen sich mit Punkten anpassen, die man durch Levelaufstiege erreicht – man kann auch etliche Spezial- und Teamattacken erlernen und Boni für einen oder gleich alle Turtles freispielen. Die Punkte stehen übrigens beim Levelaufstieg allen Turtles zur Verfügung und nicht nur dem, den man selbst gespielt hat. Die vier sind halt ein Team, und daher kann man auch jederzeit während der Kämpfe zwischen allen wechseln. Die Anzahl der verbesserbaren Punkte ist verwirrend hoch und man hat viel Entscheidungsfreiheit beim Aufleveln. Darüber hinaus kann man auch noch für jeden Turtle eine Spezialwaffe in drei Stufen entwickeln.

Es gibt also viel zu tun. Schön ist, dass man sich dem Spiel nicht alleine stellen muss, sondern zu zweit an einer Konsole oder zu viert über Xbox Live angreifen kann. Es erklärt sich von selbst, dass die Teamattacken und Kämpfe dann noch mehr Spaß machen. Jedoch ist auch die KI nicht zu verachten. Sie kämpft wirklich mit, unterstützt und schaltet Feinde sogar schleichend aus, wenn man in diesen Modus geht. Das ist lobenswert. Weniger lobenswert ist dafür die Ausgereiftheit des Spiels. Die Entwickler hätten sich lieber noch ein paar Tage zum Testen nehmen sollen, denn der Titel strotzt nur so vor Fehlern. Mal hängen die Turtles in, an oder auf Gegenständen fest, die Kamera spinnt rum oder das Spiel ruckelt ganz einfach, was viel zu häufig vorkommt. Das ist oft sehr ärgerlich, speziell an einer Stelle, wo man vor Feinden fliehen muss aber ständig an Mitkämpfern oder kleinen Ecken hängen bleibt. Das kann einem schon mal das Spiel versauen.

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