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Tod und Wiedergeburt einer Konsole - Eine kleine Reise in die Geschichte der Xbox

Marc Friedrichs

von Marc Friedrichs

09.04.2021, 12:00 Uhr

Das lustigste an der Geschichte: Don Mattrick gründete 1982 mit 17 Jahren das Entwickler-Studio Distinctive Software Inc. (DSI), welches sich vorrangig durch Spiele-Ports von z. B. "Test Drive" oder "Out Run" einen Namen machte und 1991 von Electronic Arts gekauft wurde. DSI wurde zu EA Canada und Don Mattrick kletterte bei Electronic Arts die Karriereleiter hoch.

Und jetzt kommt es: Seamus Blackley, gewissermaßen der Vater der Ur-Xbox, erzählte 2019 in einem Tweet, dass er es seinerzeit extrem skurril fand, dass ausgerechnet Don Mattrick 2007 Xbox-Chef wurde. Blackley wollte die erste Xbox bzw. einen Prototypen davon damals EA vorstellen und es sei ausgerechnet Don Mattrick gewesen, der nicht an den Erfolg der Konsole geglaubt habe. Dass so jemand später die Xbox verantworten würde und Xbox-Chef wird... Eine bessere Geschichte kann man sich eigentlich nicht ausdenken.

Kommen wir zu den anderen Personen: Yusuf Mehdi kehrte der Xbox 2015 den Rücken und wechselte in Microsofts "Windows and Devices"-Sparte. Nancy Tellem war für die Xbox Entertainment Studios verantwortlich, die Fernsehinhalte liefern sollten und die 2014 geschlossen wurden. Sie wechselte in die Medienbranche, nachdem sie schon zuvor bei CBS und Warner gearbeitet hatte. Marc Whitten wechselte 2014 zu Sonos und später zu Unity, der Entwicklungsplattform. Phil Harrison wechselte ebenfalls 2014 in Richtung Google und wurde dort als Vice President später Produktmanager für die Spieleplattform Stadia.

In einem Interview erzählte Phil Spencer später einmal, dass es zum Start der Xbox One einen Zeitpunkt gegeben habe, an dem Microsoft kurz davor war, das Thema Xbox zu begraben. Führungskräfte weg, Image der Marke stark ramponiert. Dazu Spiele, die anfangs keine Auflösung von 1080p schafften und eine PS4, die sich zu einem Volltreffer entwickelte. Zu dieser Zeit gab es zwei Xbox-Abteilungen, die von Marc Whitten und Phil Spencer geleitet wurden - Hardware und Plattform komplett voneinander getrennt. Schaut man sich die letzten Jahre und vor allem jetzt die Xbox Series X und S an, so grenzt es schon fast an ein Wunder, dass Microsoft den Karren noch einmal herumreißen konnte und nun wieder zurück im Kampf um den Markt ist. Und der Grund, warum die Xbox heute noch existiert, ist Phil Spencer.

Satya Nadella, CEO von Microsoft, und Phil Spencer setzten sich zusammen und diskutierten, wie es mit der Xbox weitergehen könnte. Dabei betonte Spencer gegenüber Nadella, dass die Gaming-Sparte ein wichtiges Standbein für das Verbrauchergeschäft Microsofts sei. Und wenn die Xbox diese Rolle weiter spielen und er die Geschicke leiten solle, müsste man die Abteilungen wieder zusammenfügen. Man könne nicht hier das Hardware-Team haben, dort das Plattform-Team und das First-Party-Team für die eigenen Spiele nochmals woanders. Nadella gab Spencer eine Chance und der Rest ist gewissermaßen Geschichte.

Zwei Personen aus der damaligen Xbox-One-Präsentation sind noch an Bord: Phil Spencer und Bonnie Ross, ihr wisst, eine führende Kraft der Xbox Game Studios und als Leiterin von 343 Industries mittlerweile für "Halo" verantwortlich. Und diesen Job macht sie meiner Meinung nach ordentlich: "Halo Infinite" zu verschieben, war, nebenbei bemerkt, die völlig richtige Entscheidung. Genauso wie ehemalige "Halo"-Entwickler zurück ins Studio zu holen, um das Franchise zu alter Stärke zurück zu führen.

Phil Spencer stellte mit der Xbox One X eine neue "Mittelgeneration" der Konsole vor, brachte 2017 den enorm erfolgreichen Xbox Game Pass an den Start und baut seit 2013 die Xbox Game Studios mit Investitionen nach und nach aus. Man denke nur an den jüngsten Bethesda-Deal.

Zwei interessante Zitate aus dem Interview mit Phil Spencer:

Ich mache das nicht für den nächsten Dollar. Ich will keinen anderen Job und ich möchte auch nicht der CEO von Microsoft sein. Dies hier ist der Job, den ich will. Und das Team und unsere Spieler sind die Dinge, die mich wirklich antreiben.

Dass er die Xbox damals nicht aufgegeben hat und so viel Leidenschaft - durchaus glaubhaft - an den Tag legt, ist dann wohl auch der Grund, warum er bei den Xbox-Fans so dermaßen beliebt ist.

Das zweite Zitat lautet wie folgt:

Unser Leitfaden ist es, so viele Entscheidungen wie möglich zu treffen - und zwar aus der Perspektive dessen, was unsere Spieler unserer Meinung nach wollen.

Sicherlich kann man solche Aussagen schnell als Marketing-Blabla abstempeln. Aber wenn man sich die letzten Xbox-Jahre anschaut, dann folgt Microsoft seit dem Neustart unter Phil Spencer genau diesem Motto. Und genau deshalb schaue ich dann auch persönlich sehr optimistisch in die Zukunft der Xbox.

Microsoft ist zurück im Spiel, drückt der Branche auch als Herausforderer und Underdog einen gewissen Stempel auf und trägt seinen Teil dazu bei, dass sich kein Mitbewerber auf seinen Lorbeeren ausruhen kann. Und das ist genau das, weshalb wir Gamer - egal ob mit oder ohne Xbox - am Ende alle gewinnen!

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