Ubisoft gliedert Top-Titel in neue Gaming-Tochter aus - Tencent wird großer Anteilseigner

von Marc Friedrichs

27.03.2025, 22:45 Uhr

Bei Ubisoft läuft es bekanntlich schon länger nicht rund: Mitarbeiter unzufrieden, hohe Kosten und zuletzt viele Flopps. Da hilft aktuell auch ein überaus erfolgreicher Verkaufsstart von "Assassin's Creed: Shadows" nur auf den ersten Blick weiter. Jetzt präsentierte der Publisher eine vermeintliche Lösung des Problems.

Nachdem lange sogar ein möglicher Verkauf Ubisofts im Raum stand, geht das französische Videospielunternehmen nun einen anderen Weg. Wie man jetzt mitteilte, werde man eine neue Tochtergesellschaft mit einem Unternehmenswert von rund 4 Mrd. Euro gründen. Dabei sollen große Spielemarken wie "Assassin's Creed", "Far Cry" oder "Rainbow Six" dort hin ausgegliedert werden - ob weitere folgen, ist derzeit unklar. "Ghost Recon" und "The Division" verbleiben jedoch explizit bei Ubisoft.

Der chinesische Medienkonzern Tencent, der bereits eine Minderheitsbeteiligung an Ubisoft hält, werde laut Ubisoft-CEO Yves Guillemot 25% in die neu gegründete Tochtergesellschaft investieren und somit einen entsprechend großen Anteil halten.

Damit wird die künftige Gaming-Tochter wertvoller, als es Ubisoft derzeit ist. Entsprechend feiert Guillemot diesen Schritt auch als wegweisende Entwicklung: "Heute schlägt Ubisoft ein neues Kapitel in seiner Geschichte auf. Dies ist ein grundlegender Schritt zur Veränderung des Betriebsmodells, der es uns ermöglichen wird, sowohl agil als auch ehrgeizig zu sein."

Für Ubisoft dürfte dieser Deal tatsächlich erst einmal die Rettung bedeuten - allerdings zu einem recht hohen Preis. Auch wenn man am künftigen Tochterunternehmen die Mehrheit hält, so gibt man doch einen nicht gerade kleinen Teil seiner Top-Marken aus der Hand. In Zukunft wird Tencent in Sachen Strategien und Releases sicherlich ein ordentliches Wörtchen mitreden wollen und auch werden. Ob dies dann immer im Sinne der Spieler geschieht, bleibt abzuwarten.

Link: Ubisoft Investors

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