Mehr Controller als Sofaplatz - Warum lokaler Multiplayer dank neuer Technik ein Comeback erlebt
von Xbox Aktuell Team
15.07.2025, 09:43 Uhr 1
Seit Jahren hört man, Online‐Gaming habe klassische Couch-Sessions verdrängt. Doch plötzlich erscheinen wieder Spiele mit Splitscreen-Option, Sofa-Co-Op wird auf Messen gefeiert, und Indie-Studios bauen extra „Party-Modi“ ein, damit vier Leute gleichzeitig kreischen können, wenn der Bildschirm vor bunten Effekten explodiert. Woran liegt das? Ein Blick auf aktuelle Hardware-Trends, Streaming-Dienste und clevere Matchmaking-Lösungen zeigt, dass lokaler Mehrspieler heute so leicht umzusetzen ist wie nie zuvor – selbst wenn die Mitspieler verschiedene Geräte besitzen.
Direkt am Anfang lohnt sich ein Beispiel: ПариМатч testet seit kurzem ein Modul, das E-Sport-Streams, Minispiele für Zwischendurch und Sportwetten in einer Oberfläche vereint. Die Idee dahinter: Freunde können gemeinsam auf dem Fernseher einen Turnierstream schauen, während sie simultan ein kleines Arcade-Game starten, ohne den Stream zu schließen. Das Demonstrationsvideo der Plattform zeigt vier Personen auf dem Sofa, jede mit einem anderen Eingabegerät – und trotzdem läuft alles synchron. Genau dieses Prinzip steckt hinter dem Aufschwung des Couch-Co-Op 2.0.
Plug-and-Play-Controller für jedes System
Der vielleicht größte Bremser früherer Couch-Sessions war das Thema „Welcher Controller passt an welche Konsole?”. Die Antwort lautete oft: gar keiner. Heute unterstützen beinahe alle gängigen Pads den offenen Standard X-Input oder Bluetooth LE. Beim Einschalten sendet der Controller eine kurze Handshake-Nachricht; PlayStation, Xbox, PC und sogar manche Smart-TV-Modelle erkennen ihn ohne Zusatz-Treiber. Noch nie war es einfacher, drei alte Gamepads aus der Schublade zu kramen und sie per USB-C-Kabel oder Funksignal anzumelden.
Selbst Smartphones werden zur Eingabe-Option: Titel wie „Jackbox Party Pack“ bieten einen QR-Code, den jeder Gast scannt. Das Handy verwandelt sich dann in Buzzer oder Zeichenbrett – perfekt, wenn spontan jemand dazukommt, der keinen eigenen Controller dabeihat.
Split-Rendering ersetzt den klassischen Splitscreen
Traditioneller Splitscreen teilte das Bild in zwei oder vier Zonen. Das belastete die Konsole stark, denn sie musste jede Ansicht separat berechnen. Heute setzen Entwickler auf Split-Rendering: Das System rendert die Spiellandschaft nur ein einziges Mal in voller Auflösung, legt anschließend virtuelle Kameras über dieselbe Szene und teilt den Output per Software auf. Das spart Rechenzeit, weil Polygon-Daten, Texturen und Lichtquellen nicht vervielfacht werden. Entsprechend flüssig läuft ein modernes Rennspiel selbst auf günstiger Hardware, obwohl vier Fahrer nebeneinander den Kurs unsicher machen.
Gemeinsames Speichern in der Cloud
Wer früher im Couch-Co-Op eine Kampagne startete, musste später wieder zum selben Gerät zurückkehren. Heute liegen Spielstände in der Cloud; egal ob Switch-Lite, Steam-Deck oder ein alter Büro-Laptop – der Fortschritt ist nach dem Login sofort verfügbar. Damit lässt sich eine Runde am Fernseher anfangen und im Zug auf dem Handheld fortsetzen. Abends geht’s zurück aufs Sofa, wo die Gastgeberin das Level ohne Unterbrechung weiterführt.
Streaming-Konsolen senken die Hardware-Hürde
Google Stadia hat es vorgemacht (wenngleich der Dienst eingestellt wurde): Ein Spiel kann aus der Cloud übers Netz gestreamt werden, während Controller-Eingaben als Datentelegramme zurückwandern. Das Prinzip ist inzwischen Standard bei GeForce Now, Xbox Cloud Gaming oder Amazon Luna. Vorteil für Couch-Sessions: Ein Smart-TV genügt. Man installiert die App, verbindet Controller, klickt auf „Start“ – nach 30 Sekunden ist das Menü da. Wer zu Besuch kommt, loggt sich mit dem eigenen Abo ein und spielt lokal mit, ohne je ein Spiel heruntergeladen zu haben.
KI passt Schwierigkeit an den schwächsten Link an
In vielen Koop-Games frustriert das Skill-Gap: Erfahrene Speedrunner rasen durch Level, während Neulinge dauernd „Respawn“ lesen. Moderne Titel nutzen Machine-Learning-Modelle, um das Tempo live anzupassen. Wenn drei Figuren weit vorn sind und einer zurückhängt, zieht das Spiel Spawn-Punkte dichter heran oder gewährt Extra-Health, bis das Feld wieder beisammen ist. So bleibt der Spaßfaktor hoch, und niemand fühlt sich ausgebremst.
Warum Couch-Ko-Op das Onlinespiel ergänzt, nicht ersetzt
Online-Multiplayer bleibt unschlagbar, wenn Freunde auf zwei Kontinenten leben. Doch gemeinsame Sessions vor einem Bildschirm liefern ein anderes Gefühl: direkter Jubel, Slapstick- Humor, spontane Sprüche. Technik hebt die Einstiegshürde – plötzlich reicht ein Fernseher, ein paar alte Controller und eine stabile Leitung. Die Folge: Immer mehr Studios, von AAA bis Indie, bieten lokalen Mehrspieler verfügbar.
Tatsächlich zeigen Verkaufszahlen von Party-Hits wie „Overcooked“, „It Takes Two“ oder „Moving Out 2“, dass Nachfrage da ist. Loki-Sessions eignen sich für Familiennachmittage, WG-Abende oder spontane Treffen nach der Arbeit. Streaming-Dienste fangen den Rest: Wer kein Geld für ein neues Spiel ausgeben will, kann den Titel im Abo aktivieren, ausprobieren und bei Gefallen später kaufen.
Sicherheit und Datenschutz nicht vergessen
Mehr Geräte im Wohnzimmer bedeuten mehr Logins. Aktiviert Zwei-Faktor-Authentifizierung, nutzt Passwort-Manager und trennt Gast-Konten vom Hauptprofil. Streaming-Plattformen übertragen Spielsignale verschlüsselt, trotzdem ist ein VPN ratsam, wenn der Router Gäste-WLAN ohne WPA3 liefert. Gerade Kinder sollten nur Konten nutzen, die Eltern freigeben; Jugendschutzeinstellungen sind heutzutage Pflichtfach in jeder Konsole und Cloud-App.
Die Renaissance des gemeinsamen Zockens
Lokaler Multiplayer galt lange als Relikt aus der Ära der Röhrenfernseher. Doch die Kombination aus Controller-Standards, Cloud-Technik und kluger KI haucht ihm neues Leben ein. Wer Spaß haben will, braucht weder High-End-PC noch Disc-Sammlung: Eine Streaming-App auf dem TV, ein paar Bluetooth-Pads – und schon beginnt das Getümmel. Plattformen wie PariMatch24 zeigen, wie vielseitig ein digitaler Hub sein kann, wenn er Spiel, Statistik und Community zusammenführt.
Ob du nun den Freitagabend mit Mario Kart auf dem Beamer verbringst oder in Rocket League ein lokales Turnier startest: Moderne Technik sorgt dafür, dass jeder Controller zählt und jede Spielfigur im Bild bleibt. Am Ende gewinnt ein altbekanntes Gefühl – das „High-Five“ mit echten Menschen im selben Raum. Und das kann selbst der stabilste Glasfaser-Ping nicht ersetzen.
KOMMENTARE
Xb0Xdd
15.07.2025, 11:21 UhrWenn man ein zweites Display an die Xbox anschließen könnte, wäre das echt der Hammer. Wir haben schon Minecraft mit vier Leuten an einem Display gespielt. War jetzt nicht wirklich der Brüller auf nem kleinen Fernseher.
Kann mich noch dran erinnern, als wir zwei Amiga per Nullmodem-Kabel an zwei TVs betrieben haben :-D





