Sea of Solitude - Verloren im See der Einsamkeit
von Wolfgang Kern
09.07.2019, 13:01 Uhr
Dabei erhalten wir immer mehr Informationen über Kays Bruder und ihre Familie. Durch die Leichtigkeit der Aufgaben bleibt die Story im Vordergrund und wir können die atmosphärische Welt und die schönen Level genießen, während wir der traurigen Story lauschen. Die Welt spiegelt immer Kays innere Emotionswelt wider und ist sie traurig, macht sich die Dunkelheit breit, ist ihre Stimmung heiter, wird der Himmel plötzlich strahlend blau. Das Boot ist dabei ihre kleine Rettungsinsel. Mit dem Boot gelangen wir von Level zu Level.
Die Level sind ohne Unterbrechung miteinander verbunden und laden im Hintergrund, während wir über den Ozean schippern. Dabei sind sie die perfekte Umsetzung einer Gedankenwelt mit den Monstern als Repräsentation größerer, emotionaler Probleme. Die Monster wirken aber nie wirklich angsteinflößend, sondern eher zugänglich und so Teil des Ganzen. Und immer wieder kommt man in sehr düstere Situationen, die bestimmte Stimmungen darstellen. Die Geschichte wird ausschließlich über Off-Stimmen erzählt, was eigentlich immer sehr gut funktioniert. Sollte man der englischen Sprache jedoch nicht so mächtig sein, könnte das hin und wieder zu Problemen führen. Eine deutschsprachige Version gibt es derzeit noch nicht.
Wie bereits erwähnt gibt es immer wieder Situationen, die mehr Tiefgang vertragen hätten. Dabei werden teilweise einzelnen Erzählstränge zu ausführlich erklärt und als Spieler hat man kaum mehr Möglichkeit mit etwas Fantasie zu arbeiten. Die Probleme bzw. die erzählte Geschichte ist so konkret, dass es vielen Spielern schwerfallen wird, sich damit zu identifizieren, was ja eigentlich der Sinn der Sache sein sollte. Depression hat so viele unterschiedliche Facetten und jeder Mensch erlebt diese auch anders, was in "Sea of Solitude" eigentlich kaum betont wird. Des Weiteren sind die menschlichen Modelle im Spiel einfach unpassend und wirkend fast etwas komisch, wodurch in emotionalen Szenen die komplette Energie verloren geht. Schade, da die Monster und die Welt von "Sea of Solitude" ansonsten wirklich stimmig sind.
"Sea of Solitude" mag einige Menschen zutiefst berühren, andere jedoch kalt lassen. Zwar ist das Spiel wirklich interessant, spannend und auch mitreißend, aber durch die Darstellung der Probleme und ihre Konkretisierung fiel es mir öfters schwer, sich in Kay hineinzuversetzen.
Technisch ist "Sea of Solitude" dagegen wirklich sehr schön und einzigartig und vermittelt sehr gut bestimmte Gefühle und Gefühlslagen. Die versunkene Stadt und halbsichtbaren Gebäude sehen großartig aus und es macht Spaß, das Spiel zu spielen. Die Modelle der Monster wurden sehr treffend umgesetzt, was man von den menschlichen Charakteren wie erwähnt nicht unbedingt sagen kann. Die Musik ist sehr passend ausgewählt und untermalt das Gezeigt. Die Sprecher sind zudem gut gecastet und vermitteln ihre Rolle sehr glaubhaft.
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Dieses Rating für registrierte Benutzer lebt von der Qualität der verteilten Sterne. Seid bei eurer Bewertung also fair... [+]: Nur selten hat ein gutes Spiel die Höchstnote verdient und natürlich muss auch ein schwächeres Spiel nicht gleich immer komplett abgestraft werden. Je objektiver ihr eure Sterne vergebt, desto aussagekräftiger ist am Ende die Gesamtwertung. [–]
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KOMMENTARE
Xbox Aktuell
09.07.2019, 13:01 UhrEs wurden noch keine Kommentare abgegeben. Mach doch einfach den Anfang und sei die Nummer 1! 
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