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Marvel's Guardians of the Galaxy - Der ewige Kampf mit dem Kühlschrank

Wir haben "Marvel's Guardians of the Galaxy" ausgiebig getestet und sind nach dem "Avengers"-Unfall überrascht, dass Square Enix und Eidos-Montréal mit dem neuen Spiel an längst vergangene Zeiten erinnern. So ist der Titel ein Anwärter auf das Spiel des Jahres.

Wolfgang Kern

von Wolfgang Kern

04.11.2021, 17:33 Uhr 2

Zusammen mit Crystal Dynamics brachte Eidos-Montréal letztes Jahr "Marvel's Avengers" auf die Xbox, was damals als Spiel vorgestellt wurde, welches sich im Laufe der Zeit weiterentwickeln und mit neuen Updates die Spieler an der Stange halten soll. Stichwort: Games as a service. Leider funktionierte das Konzept aufgrund vieler Probleme nicht wirklich. Zwar hatte der Titel durchaus seine guten Seiten, aber der Gesamteindruck war definitiv kein guter. Bereits vor der Veröffentlichung von "Marvel's Guardians of the Galaxy" waren wir uns uneinig, was für ein Spiel wir hier präsentiert bekommen. Bevor 2014 der erste Film erschien, war die Truppe vielen kein Begriff. Heute zählen die Guardians zu den Lieblingen vieler Fans. Hier hatten Eidos-Montréal und Square Enix sehr große Erwartungen zu erfüllen. Und um es kurz zu machen: Sie haben es geschafft.

Trotz anfänglicher Zweifel konnte uns das Spiel innerhalb weniger Spielminuten mitreißen und überzeugen. Man übernimmt die Rolle von Peter Quill, die anderen Guardians kann man lediglich befehligen. Die Story ist in den Anfängen der Guardians angesiedelt und hat somit nichts mit den Filmen zu tun. Die Story ist sehr interessant aufgebaut und beginnt damit, dass die Guardians eine Strafe zu zahlen haben, aber das nötige Geld dazu fehlt ihnen. Doch siehe da, ein Plan wird ausgeheckt, um an Geld zu kommen – natürlich nicht ganz legal. Dieser geht jedoch "etwas" schief und die Guardians werden von einer Fraktion mehr gejagt. Klingt also nach einem ganz normalen Abenteuer für die Guardians of the Galaxy. Ein Thema im Spiel ist auch Peter Quills Vergangenheit auf der Erde und seine Beziehung zu seiner Mutter. Mittels packenden Zwischensequenzen, die auch etwas länger ausfallen können, wird die Story konsequent weitergesponnen.

Zwischen den einzelnen Missionen befindet man sich auf dem Schiff der Guardians und muss den Kühlschrank schließen. Wer öffnet ständig diese blöde Tür? Kaum dreht man sich um, steht diese wieder offen. Außerdem kann man mit seiner Crew reden, Equipment upgraden, Fundstücke besprechen oder mit dem Space-Lama spielen. Ja, die Guardians haben ein Space-Lama an Bord. Achja: haben wir die Kühlschrank-Tür schon erwähnt?

Das Spiel strotzt nur so vor Selbstironie und weiß die richtigen Töne zu treffen. Zwar gibt es auch viele dramatische Szenen – Tränen in den Augen vorprogrammiert – aber "Marvel's Guardians of the Galaxy" versteht es, den Grat zwischen Humor und Drama zu schlagen, und macht dies so gekonnt, dass man sich nur mitreißen lassen kann. Die Charaktere versprühen alle ihren eigenen Charme und durch die genialen Dialoge und auch die während des Spiels konstanten Gespräche fühlt man sich, als ob man wirklich Teil der Truppe sei. Sucht man in einem Gebiet nach Sammelobjekten oder weicht vom eigentlichen Weg ab, kommentiert Rocket sofort, wieso man denn schon wieder Zeit verschwende. Das Spiel hat etliche Situationen, in denen man als Spieler selbst angesprochen wird und einfach nur lachen muss. Und das alles ohne Multiplayer, Mikrotransaktionen oder anderen Schnick-Schnack.

Die vielen sehr unterschiedlichen Level – und man ist auf sehr vielen Planenten unterwegs – bringen einen immer wieder ins Staunen. Dabei ist das Gameplay relativ simpel aber effektiv und hat die nötige Tiefe. Wir bewegen uns durch sehr schlauch-artige Level – was keineswegs stört – und können immer wieder versteckte Gebiete oder abgelegene Orte erkunden, um sammelbare Objekte zu finden. Diese wiederrum können wir in Upgrades für unsere Rüstung, Blaster oder Visor hernehmen. Auf Werkbänken in den Levels oder am Schiff hilft uns Rocket mit den Upgrades. Des Weiteren gibt es Level-Punkte für Kämpfe, die man in neue Fähigkeiten der Teammitglieder investieren kann.

Die Kämpfe sind das eigentliche Herz des Spiels und dynamisch, spannend sowie teilweise sehr fordernd. Die Möglichkeit, die Guardians gezielt auf Gegner anzusetzen und Attacken auszuführen, macht im Kampf einen großen Unterschied aus. Dabei muss man aber auch ständig selbst in Bewegung bleiben, schießen und in den richtigen Momenten seine Blaster abkühlen lassen, um einen Blaster-Schub zu erhalten. Auch die Umgebung wird im Kampf eingebunden: Rocket kann bestimmte Areale in die Luft jagen, Drax schwere Gegenstände werfen und vieles mehr. Zudem gibt es auch coole Finisher-Moves, die man bei größeren Gegnern in bestimmten Momenten auslösen kann. Jeder Guardians hat drei normale und eine Mega-Attacke, die man auswählen kann. Nach einer Attacke gilt es eine kurze Zeit zu warten, bis man den gleichen Guardian erneut auswählen kann. Sollte man jemanden aus dem Team vergessen, wird man mit einem Kommentar daran erinnert, dass dieser mehr zum Kampf beitragen können. Auch die bombastischen Boss-Kämpfe – und es gibt einige davon – machen ordentlich Spaß und vor allem der Größenunterschied kommt hierbei immer voll zur Geltung.

Des Weiteren hat Peter vier Modifikationen seiner Blaster, die man im Laufe des Spiels durch die Story freischaltet. Dabei gibt es eine Eis-, Elektro-, Feuer- und Pull-Modifikation. Diese sind auch im Kampf sehr nützlich, können allerdings nur begrenzt oft eingesetzt werden. Die Energie von Peter ist natürlich nicht unendlich und im Kampf erhält man Lebenspunkte durch besiegte Gegner, später kann Groot die ganze Truppe heilen. Auch gibt es immer wieder Situationen, wo Team-Mitglieder Hilfe brauchen und ihr sie heilen müsst. Eine weitere Funktion ist das Huddle, um die Guardians während eines Kampfes zusammenzurufen und mittels Rede zu motivieren. Dadurch werden die Team-Mitglieder etwas stärker und den restlichen Kampf spielt eine der lizensierten Musik-Stücke im Hintergrund. Leider werden die Kämpfe am Ende des Spiels etwas ausgereizt: bekommt man anfangs noch eine gute Abwechslung geboten, ziehen sich die Kämpfe am Ende etwas.

Die 16 Level sind allesamt sehr schön inszeniert. Zwar kehren wir ab und zu wieder auf Planeten zurück, auf denen wir bereits waren, aber immer in neuen Abschnitten und meist zu anderen Umständen. Die Level zu erkunden macht Spaß und insgesamt braucht man schon circa 24 Stunden, bis man den Abspann des Spiels sieht. Es gibt auch immer wieder sehr coole Dialog-Situationen, welche bestimmte Dinge im Spiel verändern. Und auch kleine Rätsel-Passagen haben den Weg ins Abenteuer gefunden, in denen man mittels Visor einen Ausweg suchen muss. Dies lockert das Gameplay etwas auf und sorgt für Abwechslung. Und vor allem ist es einfach genial, wenn einige Stunden später früherer Gag aufgelöst wird.

"Marvel's Guardians of the Galaxy" hat aber auch Schattenseiten. So gab es während unseres Play-Through immer wieder Situationen, wo wir den letzten Speicherpunkt laden musste. Diese werden alle paar Minuten aktiviert, was also kein großes Problem ist. Aber wenn unser Charakter wieder einmal in einem Eck stecken bleibt oder ein Ausweg nicht getriggert wird, ist das schon etwas nervig. Auch gab es Probleme mit dem Erkennen von Quick-Time Events, was das Zurücksetzen auslöste und man erneut ein bis zwei Minuten warten muss, bis man das Event erneut probieren kann. Massive Slow-Downs während der Kämpfe sind in Verbindung mit der Quick-Resume-Funktion des Spiels einmal aufgetaucht. Dabei half es das Spiel zu beenden und komplett neu zu starten. Dies sind allerdings alles Probleme, die man locker mit einem Patch beheben kann (und hoffentlich wird) und die die gesamte Spielerfahrung nicht groß beeinflussen.

Technisch ist der Titel wirklich großartig geworden. Die Charaktere sehen unglaublich gut und detailliert aus und die Gesichts-Animationen wurden echt und ausdruckstark umgesetzt. Dabei wurde viel Wert auf Emotionen gelegt und das erkennt man in vielen Szenen – egal ob Mensch, Waschbär oder Baum. Zudem sehen die Level sehr gut aus und können mit vielen Details überzeugen. Wir haben auf der Xbox Series X getestet und hier hat man die Auswahl zwischen Qualitäts- und Performance-Modus. Das Spiel sieht wirklich in beiden Modi hervorragend aus, aber die Details gehen im Performance-Modus etwas verloren. Dafür hat man 60 fps, die auch konstant gehalten wurden. Ray-Tracing wird leider erst durch ein kommendes Update hinzugefügt, aber spätestens dann wird der Qualitäts-Modus noch einmal interessanter.

Der Soundtrack ist wie erwähnt lizensiert und kann viele grandiose Songs aus den 1980ern vorweisen. Daneben gibt es tolle komponierte Songs für Action- und auch ruhigere Szenen. Die Musik wertet hier den Gesamteindruck noch einmal ordentlich auf. Die Sprecher – wir haben auf Englisch gespielt – erinnern sehr an Chris Pratt und Co. aus den Filmen und das machte für uns auch den Charme aus. Die Sprecher versuchen den Figuren zwar ihre eigene Note zu geben, aber sind definitiv von den Filmen inspiriert. Alleine die vielen Sticheleien, Wortwitze und Gags sind definitiv ein Grund das Spiel auf Englisch zu spielen, denn da kommt die deutsche Version nicht ganz mit.

1Fazit

Zu den Kommentaren (2)

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Dieses Rating für registrierte Benutzer lebt von der Qualität der verteilten Sterne. Seid bei eurer Bewertung also fair... [+]: Nur selten hat ein gutes Spiel die Höchstnote verdient und natürlich muss auch ein schwächeres Spiel nicht gleich immer komplett abgestraft werden. Je objektiver ihr eure Sterne vergebt, desto aussagekräftiger ist am Ende die Gesamtwertung. [–]

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KOMMENTARE


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Wolfgang

Wolfgang

04.11.2021, 17:41 Uhr

Ist ein tolles Spiel 😊

Marc

Marc

04.11.2021, 17:35 Uhr

Schöner Test, danke! :) = Smile

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