Return to Monkey Island - Guybrush ist wieder da!
Vor 30 Jahren waren Point-&-Click-Adventures in aller Munde und ganz vorne mit dabei: "The Secret of Monkey Island" bzw. die Fortsetzung "LeChuck's Revenge" von Ron Gilbert. Nun gibt es mit "Return to Monkey Island" ein würdiges Wiedersehen.

von Marc Friedrichs
08.11.2022, 17:00 Uhr 2

Neben den beiden ersten Spielen der Reihe gab es später zwar mit "The Curse of Monkey Island", "Flucht von Monkey Island" und "Tales of Monkey Island" noch weitere Ableger, das neue Spiel knüpft allerdings direkt an den ersten beiden Abenteuern aus den Jahren 1990 und 1991 an und erzählt die Geschichte weiter, die damals mit einem mysteriösen Cliffhanger endete und der später nie aufgeklärt werden sollte.
Als Ron Gilbert und Dave Grossmann, die Schöpfer des Original, mit ihrem eigenen Studio Terrible Toybox "Return to Monkey Island" ankündigten, war die Freude natürlich groß. Doch es gab auch Kritik, denn viele alte Fans konnten mit dem neuen Grafikstil recht wenig anfangen. Tenor: Diese sei viel zu abstrakt und viel zu weit von den Klassikern entfernt. Doch im Nachhinein war die Sorge unbegründet: Das neue Abenteuer ist großartig geworden und atmet durchaus den Geist der beiden Originale. Auch wenn man sich an die Optik vielleicht etwas gewöhnen muss: man sollte sich damit arrangieren, denn sonst verpasst man einen wirklich hervorragenden Titel.
In "Return to Monkey Island" schlüpfen Spieler wieder in die Haut von Guybrush Threepwood, dem Möchtegern-Seefahrer, der sich mit dem Geisterpiraten LeChuck anlegt und im Verlauf der ersten beiden Spiele das Herz von Gouverneurin Elaine Marley erobert. Am Ende des zweiten Spiels gab es aber einen seltsamen Cliffhanger: Guybrush und LeChuck waren plötzlich kleine Kinder und als Brüder mit ihren Eltern in einem Vergnügungspark unterwegs. Da Ron Gilbert nach Fertigstellung von "Monkey Island 2" den damaligen Entwickler LucasArts verließ, wurde das seltsame Ende von allen weiteren Spielen ignoriert. "Return to Monkey Island" setzt an dieser Stelle an und ist somit die einzig wahre Fortsetzung.
Die Geschichte des neuen Spiels ist eigentlich schnell erzählt: Guybrush kehrt nach Monkey Island zurück und will nun endlich dessen sagenumwobenes Geheimnis lüften, was ihm in den ersten beiden Teilen, die man an dieser Stelle nicht zwingend gespielt haben muss, verwehrt blieb. Spieler erwarten im Folgenden fünf unterschiedliche und abwechslungsreiche Kapitel, die hervorragende und teils wirklich knackige Rätsel zu bieten haben und die sich über mehrere Orte und Aufgaben erstrecken, wunderbar miteinander verzahnt sind und dabei logisch sowie nachvollziehbar bleiben. Dazu gibt es eine zeitgemäße Benutzerführung, sodass man das Adventure jetzt auch sehr gut mit einem Controller spielen kann: Während man Guybrush direkt steuert, werden Objekte und Charaktere, die man benutzen oder ansprechen kann, mit einem Kreis markiert. Wählt man den Kreis an, stehen in der Regel bis zu zwei Befehlsoptionen zur Verfügung. Die eine dient zum Betrachten, die andere zum Interagieren.
"Return to Monkey Island" ist ein geruhsames Spiel, welches perfekt in die dunkle Jahreszeit passt. Action gibt es Adventure-typisch nicht und auch sterben ist nicht möglich... Wobei: an einer Stelle im Spiel hat man die Option, acht Minuten lang die Luft anzuhalten. Da muss jeder Spieler selbst wissen, was er macht. ;-) Ansonsten liegt die Herausforderung wie schon bei den Klassikern allein bei den Rätseln. Manche davon sind wie erwähnt recht happig, so dass ein Blick in das "Buch der Hinweise" helfen kann. Dieses bietet kleine Tipps, ohne aber sofort die Lösung zu verraten. Erst wenn man öfters in das Buch schaut, verrät es einem den richtigen Weg.
Technisch betrachtet sind an "Return to Monkey Island" wie eingangs erwähnt vor allem der Grafikstil sowie die recht schlichten Animationen auffällig. Ob diese gewollt oder in einem geringen Budget begründet sind, lässt sich schwer einschätzen. Wie auch immer: nach ein paar Spielminuten fällt einem die Optik nicht mehr groß auf, weil ansonsten wirklich alles stimmig ist. Das Spiel bietet eine tolle Atmosphäre, klasse Musik und die Xbox-Version punktet jetzt sogar mit einer tollen deutschen Sprachausgabe, die es zum Release auf PC und Switch noch nicht gab.
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Dieses Rating für registrierte Benutzer lebt von der Qualität der verteilten Sterne. Seid bei eurer Bewertung also fair... [+]: Nur selten hat ein gutes Spiel die Höchstnote verdient und natürlich muss auch ein schwächeres Spiel nicht gleich immer komplett abgestraft werden. Je objektiver ihr eure Sterne vergebt, desto aussagekräftiger ist am Ende die Gesamtwertung. [–]
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01.11.2022 von Marc Friedrichs 2KOMMENTARE

Marc
08.11.2022, 20:48 UhrMach das!

Wolfgang
08.11.2022, 20:36 UhrWerd ich nun bestimmt ausprobieren 😊
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