Road 96: Mile 0 - Zurück auf der Straße
"Road 96: Mile 0" ist ein narrative Adventure-Roadtrip-Spiel von Ravenscourt Games und Entwickler DigixArt. Wir haben uns das Prequel zu "Road 96" auf der Xbox näher angesehen und auch der zweite Ableger konnte uns überzeugen.
von Wolfgang Kern
04.04.2023, 12:00 Uhr
Wir sind zurück in einem dystopischen Amerika. Präsident Tyrak ist an der Macht und herrscht seit einem Anschlag in 1986. Die Geschichte von "Road 96: Mile 0" handelt von Zoe – bekannt aus dem Hauptspiel – und ihr Leben in Petria bevor sie ein Brigade-Mitglied wurde. Dabei sind vor allem die Beziehung zu ihrem Vater, die Intrigen des Präsidenten und ihr scheinbar gutes Leben ein Thema im Prequel zu "Road 96". Mit dabei ist auch Kaito aus "Lost in Harmony" (PC, Nintendo Switch), welches den musikalischen Einfluss des Spiels liefert. Später etwas mehr dazu.
Anders als das Hautspiel bietet "Road 96: Mile 0" ein klassischeres Erzählkonzept als "Road 96" und ist weniger von seiner Prozeduralität geprägt. Der Fokus liegt auf Zoe und Kaito, was bedeutet, dass es weniger Verzweigungen in der Handlung gibt und die Interaktion mit anderen Charakteren begrenzter ist. Das führt dazu, dass das Spiel mehr auf die animierten Elemente fokussiert ist, die weniger poliert wirken als die des Vorgängers. Man befindet sich im gesamten Spiel nur in einer Stadt mit vier unterschiedlichen Locations. Es gibt jede Menge Referenzen zum Hauptspiel und auch einige Charaktere sind aus "Road 96" bekannt. Da das Spiel vor den Ereignissen von "Road 96" spielt, gibt es noch einige Unklarheiten, was die Absichten von Tyrak, dem Bösewicht aus dem Hauptspiel, anbelangt.
Das Entwicklerteam hat für "Road 96: Mile 0" bewusst eine klassischere Erzählweise gewählt hat, um sich auf die Charaktere zu konzentrieren. Das Spiel liefert dadurch mehr Hintergrundgeschichte für Zoe und Kaito und zeigt, wie Zoe zu dem rebellischen Charakter wird, den man in "Road 96" spielt. Ähnlich wie im Hauptspiel ist man viel mit Dialogen und Entscheidungen beschäftigt, die den Ausgang des Spiels beeinflussen. Zoe, noch komplett in ihrer Blase gefangen, erfährt langsam, dass ihr Vater und das Regime, für das er arbeitet, nicht so toll sind, wie angenommen.
Die Beziehung zwischen Zoe und Kaito bietet viel Potenzial, da ihre unterschiedlichen Hintergründe den Spielern eine Möglichkeit geben, ihre unterschiedlichen Ideologien zu untersuchen und zu testen. Es gibt jedoch eine Diskrepanz zwischen dem Handeln des Spielers und dem, was in den Cutscenes passiert. Während man zum Beispiel rebellieren und Plakate zerreißen kann, ist Zoe in den Cutscenes oft unsicher, was sie tun soll. Insgesamt wirkt die Geschichte von Zoe in den ersten Akten sehr vorhersehbar und vorherbestimmt, da der Spieler nicht immer in der Lage ist, sie in eine noblere Richtung zu lenken.
Das Gameplay unterscheidet sich in einem großen Punkt dann aber doch vom Vorgänger, denn es gib musikalische Sequenzen, die man mit Skateboard und Rollerblades absolviert. Wer "Lost in Harmony" kennt, weiß wovon wir sprechen. Dabei muss man im Takt der Musik Hindernisse überwinden und Punkte für einen Highscore sammeln. Diese Einlagen sind wirklich gelungen und machen Spaß. Die Musikstücke, die gewählt wurden, sind teilweise sogar bekannt und das macht natürlich dann noch mehr Spaß. Für Spieler mit Ehrgeiz können die Sequenzen wiederholt und der Highscore verbessert werden.
Grafisch entspricht das Spiel 1 zu 1 dem Vorgänger bzw. dem Hauptspiel. Zwar sind hier die prozeduralen Landschaften nicht vorhanden, dafür bewegen wir uns in urbaneren Gegenden und man bekommt Teile einer größeren Stadt zu sehen. Auch die musikalischen Sequenzen heben sich technisch hervor, da diese vor interessanten Einfällen und kreativen Ideen nur so strotzen. Die Charaktere sehen gut aus, wenngleich viele Emotionen durch die doch sehr simple Darstellung verloren gehen. Die Musik und auch die Sprecher sind dagegen wieder sehr gut.
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04.04.2023, 12:00 UhrEs wurden noch keine Kommentare abgegeben. Mach doch einfach den Anfang und sei die Nummer 1! 
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