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Assassin's Creed: Shadows - Kämpfer mit Katana

Mit "Assassin's Creed: Shadows" schickt uns Ubisoft auf Xbox Series X|S endlich in das feudale Japan – eine Zeit-Epoche, die sich Fans der Serie schon seit einiger Zeit wünschen. Nun ist es soweit und das Action-Adventure kommt nach einigen Verschiebungen am Donnerstag endlich für Xbox Series X|S in den Handel. Wie sich der neue Ableger schlägt, erfahrt ihr in unserem Test.

Wolfgang Kern

von Wolfgang Kern

18.03.2025, 18:00 Uhr 4

"Assassin's Creed: Shadows" entführt uns in die das Japan des 16. Jahrhunderts. Und wenn die Reihe eines gut kann, dann ist es interessante historische Epochen für ihre Spiele zu wählen. Das dabei nicht immer alles historisch korrekt erzählt wird, sollte mittlerweile klar sein – oder darf ich an den Minotauros erinnern, mit dem man in "Odyssey" kämpfen konnte? Im Kern der Story stehen natürlich wieder die Assassinen und deren Kampf gegen die Templer, die auch die asiatische Insel Japan erreicht haben. Fujibayashi Naoe, ein weiblicher Ninja, und Yasuke, ein afrikanisch-stämmiger Samurai, sind die zwei Hauptcharaktere, deren Rolle wir übernehmen. Dies ist eine Premiere für die Reihe, da man sonst immer nur einen Charakter spielen konnte – zumindest im Animus selbst.

"Assassin's Creed: Shadows" setzt auf einfe nicht-lineare Erzählweise mit zahlreichen Flashbacks, um den beiden Hauptcharakteren Naoe und Yasuke mehr Tiefe zu verleihen. Diese Rückblenden sind nicht nur stilistisch gut eingebunden, sondern sorgen auch dafür, dass wir die Beweggründe und persönlichen Konflikte der Protagonisten intensiver erleben.

Besonders beeindruckend ist der Immersive Mode, in dem wir das Spiel komplett in Japanisch und Portugiesisch erleben können – natürlich mit Untertiteln. Diese Option trägt enorm zur Authentizität bei und sorgt für eine noch stärkere Bindung an die Welt von "Shadows". Die Geschichte beginnt im Jahr 1579 während der Azuchi-Momoyama-Periode, einer turbulenten Zeit im von Bürgerkriegen zerrissenen Japan. Historische Persönlichkeiten wie Oda Nobunaga spielen eine wichtige Rolle und sind nicht nur Randfiguren, sondern direkt in die Handlung verwoben. Ubisoft setzt hier erneut auf eine Mischung aus historischer Realität und der klassischen "Assassin's Creed"-Fiktion.

Ein weiteres Highlight sind die historischen Schlachten, die integraler Bestandteil des Spiels sind. Kyoto, Kobe und Osaka in der Iga-Provinz dienen als Hauptschauplätze und die Welt lässt sich zu Fuß, mit dem Pferd oder per Boot erkunden. Diese offene Struktur sorgt für ein glaubwürdiges und lebendiges Setting, das immer wieder zu ausgiebigen Erkundungstouren einlädt.

Im Vergleich zu "Valhalla" rückt die Story wieder mehr in den Fokus. Längere Cutscenes, teils mit Entscheidungsmöglichkeiten, geben uns mehr Einfluss auf bestimmte Ereignisse – es sei denn, man entscheidet sich für den Lore-Modus, in dem die Geschichte linear erzählt wird. Ubisoft hat sichtlich Wert darauf gelegt, das narrative Erlebnis zu verstärken, und genau das macht sich bemerkbar.

Spielerisch bleibt "Assassin's Creed: Shadows" seinen Vorgängern treu, bringt aber durch die zwei spielbaren Charaktere eine interessante Dynamik ins Gameplay. Naoe und Yasuke bieten zwei völlig unterschiedliche Herangehensweisen an Missionen, sodass man je nach Situation entweder lautlos agiert oder mit voller Wucht zuschlägt.

Yasuke ist der Krieger-Typ – er tritt Türen ein, stellt sich seinen Gegnern frontal und macht sich keine Gedanken um ein stilles Vorgehen. Seine starken Nahkampfwaffen und seine robuste Bauweise machen ihn zum idealen Kämpfer für offene Konfrontationen. Naoe hingegen verkörpert den klassischen Schleich-Assassinen. Sie bewegt sich elegant über Dächer, versteckt sich in Büschen und greift aus dem Schatten an. Dank ihres Greifhakens kann sie sich blitzschnell an Fassaden hochziehen, während Yasuke eher schwerfällig unterwegs ist.

Der Kampfstil der beiden unterscheidet sich ebenfalls deutlich – jede Figur hat ihre eigenen Waffen und Fähigkeiten, was zu viel Abwechslung führt. Der Skill-Tree wird dennoch für beide Charaktere synchron hochgelevelt, sodass man sich nicht gezwungen fühlt, einen Charakter mehr als den anderen zu spielen. Obwohl die meisten Missionen frei wählbar sind, gibt es einige Abschnitte, in denen man gezwungen ist, einen bestimmten Charakter zu nutzen – teilweise erlebt man sogar Hauptmissionen aus beiden Perspektiven. Die Kämpfe selbst sind intensiv und teilweise herausfordernd, wobei der Schwierigkeitsgrad sehr detailliert anpassbar ist.

Insgesamt setzt Ubisoft wieder auf das bewährte Parkour-System, das mit Naoe besonders geschmeidig und flink funktioniert. Sie bewegt sich nahezu mühelos über die Dächer, während Yasuke eher den direkten Weg wählt. Wer den klassischen "Assassin's Creed"-Stealth-Stil liebt, wird mit Naoe voll auf seine Kosten kommen – wer hingegen ein brutales, actiongeladenes Kampferlebnis bevorzugt, kann mit Yasuke ganze Gegnergruppen auseinandernehmen. Das Parkour-Erlebnis ist wieder etwas anders als bei den Vorgängern und so kann man nicht einfach überall hochklettern und nur bestimmte Fassaden oder Bäume bzw. Felsen sind zum Klettern geeignet. Das kann anfangs etwas verwirrend sein, ist aber wesentlich realistischer als noch bei den Vorgängern. Auch sind die Parkour-Moves von Naoe richtig cool und das Traversieren über die Dächer – bei Nacht, Regen oder Sonnenschein – macht richtig viel Spaß.

Generell kommt es "Assassin's Creed: Shadows" in Bezug auf die Abwechslung zugute, dass man zwei Charaktere spielen kann, denn ansonsten kommt die "Ubisoft-Formel" auch hier wieder teilweise zum Einsatz, was sich nach wie vor etwas altbacken anfühlt: Gefühlt oft die gleichen Dinge erledigen, Türme erklimmen, um Schnellreisepunkte freizuschalten, Festungen einnehmen etc. – auf Dauer ist das etwas ermüdend. Allerdings wurde das in "Shadows" im Vergleich zu den Vorgängern bereits etwas entschärft. Da hilft es, dass man spielerisch jetzt mehr Freiheiten hat und sich in den Missionen mehr austoben kann. Ähnlich wie bei "Valhalla" finden wir zu Beginn des Spiels aber erneut eine Basis, die wir mittels Ressourcen aufbauen und verwalten können – ein Feature, dass ich damals schon etwas nervig fand und auch in "Shadows" irgendwie fehl am Platze wirkt. Zwar ist dieses Feature nicht sehr prominent integriert und man muss es im Spielverlauf auch nicht mehr groß nutzen, am Anfang gilt es dennoch, hier eine kleine Einführung zu absolvieren.

Die Welt von "Assassin's Creed: Shadows" ist gigantisch und erstreckt sich wie eingangs erwähnt über mehrere Regionen. Ubisoft hat einmal mehr bewiesen, dass sie Meister darin sind, historische Schauplätze atemberaubend zum Leben zu erwecken. Die Landschaften sind malerisch, episch inszeniert und bieten eine der visuell beeindruckendsten Kulissen, die die Reihe je gesehen hat.

Da die Karte riesig ist, gibt es natürlich auch Schnellreisepunkte, die klassisch über die bekannten Adler-Nester freigeschaltet werden. Zusätzlich kann man eigene Assassinen-Verstecke erwerben, die ebenfalls als Schnellreisepunkte dienen. Diese Funktion ist fast unerlässlich, denn wer sich entscheidet, alles nur zu Pferd zu bereisen, wird schnell feststellen, dass die Welt schlichtweg zu groß ist. Leider fehlt eine Auto-Reise-Funktion für das Pferd, wie sie etwa in "The Witcher 3" vorhanden ist – das wäre eine sinnvolle Ergänzung gewesen, da das Spiel ohnehin Routen vorschlägt.

Ein echtes Highlight ist das dynamische Jahreszeiten- und Wettersystem. Während des Spiels wechseln die Jahreszeiten, was nicht nur visuelle, sondern auch atmosphärische Abwechslung bietet. Dichter Schneefall im Winter, goldene Herbstlandschaften, malerische Kirschblüten im Frühling oder gewaltige Monsunstürme mit heftigem Regen und Blitzgewitter – das Wetter wirkt extrem realistisch und beeinflusst die Immersion enorm. Besonders in Kombination mit der Beleuchtung und den detailreichen Umgebungen sorgt das für einige der schönsten Szenerien, die es je in einem "Assassin's Creed" gegeben hat.

"Assassin's Creed: Shadows" setzt technisch neue Maßstäbe und sieht sowohl auf der Xbox Series S als auch auf der Series X fantastisch aus. Natürlich liefert die Series X die deutlich bessere Version mit höherer Auflösung, feineren Details und einer noch dichteren Atmosphäre – doch auch auf der kleineren Series S bleibt das Spiel beeindruckend.

Die verschiedenen Regionen sind malerisch inszeniert, und besonders in Kombination mit dem dynamischen Wetter entfaltet die Welt eine atemberaubende Schönheit. Egal ob schwere Regenstürme mit Blitzlicht, ein nebliger Morgen, der durch Sonnenstrahlen gebrochen wird, oder das warme Licht von Kerzen und Laternen in der Nacht – die Lichteffekte sind grandios. Wer durch Kyoto, Kobe oder Osaka reitet, wird immer wieder innehalten, um die Szenerie zu bewundern. Ein großes technisches Highlight ist die Draw-Distance. Die Weitsicht ist enorm und es gibt kaum störende Pop-ups – alles wirkt nahtlos und lebendig. Auch die Charaktermodelle sind extrem detailliert: Rüstungen, Waffen, Kleidung und Gesichter wurden mit einer Präzision gestaltet, die ihresgleichen sucht. Besonders die Gesichtsanimationen sind ein großer Fortschritt – ein deutlicher Kontrast zu den teils komisch wirkenden Animationen, die noch in Ubisofts "Star Wars: Outlaws" aufgefallen sind.

Allerdings ist nicht alles perfekt: Es gibt ein paar kleinere Bugs. Man bleibt gelegentlich mit dem Pferd oder dem Charakter in dichtem Gebüsch hängen – was bereits in einem Update verbessert wurde –, und die Kamera wird in engen Innenräumen manchmal unübersichtlich – besonders in hitzigen Kämpfen oder beim Navigieren von Leitern, wo sich die Perspektive plötzlich ändert und man schnell die Orientierung verlieren kann.

Der Sound ist aber wieder herausragend. Die englische und auch deutsche Synchronisation sind nahezu perfekt, aber der Immersive Mode mit japanischen und portugiesischen Sprechern ist das eigentliche Highlight – vor allem für Fans der japanischen Kultur. Die Musik ist ebenso vielseitig: Von traditionellen japanischen Klängen bis hin zu modernen Techno-Remixen gibt es eine runde Mischung, die stets zur Szenerie passt. Trotz kleinerer technischer Schwächen liefert Ubisoft hier eines der schönsten und atmosphärisch dichtesten "Assassin's Creed"-Spiele ab.

In den besten Momenten von "Shadows" vergisst man völlig, dass man sich in einem Spiel der Reihe befindet – und das ist als großes Kompliment zu verstehen. Die dichte Atmosphäre, die beeindruckende Welt und das tiefgehende Gameplay sorgen dafür, dass man vollkommen in die feudale Ära Japans eintaucht. Ein entscheidender Faktor ist auch, dass der Animus diesmal kaum ins Gewicht fällt. Abgesehen von ein paar Gameplay-Elementen und dem Ladebildschirm wird das bekannte Sci-Fi-Element der Serie stark zurückgefahren. Dadurch fühlt sich das Abenteuer authentischer und weniger unterbrochen an – ein kluger Schachzug von Ubisoft, der die Immersion nochmals verstärkt. 

1Fazit

Zu den Kommentaren (4)

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Dieses Rating für registrierte Benutzer lebt von der Qualität der verteilten Sterne. Seid bei eurer Bewertung also fair... [+]: Nur selten hat ein gutes Spiel die Höchstnote verdient und natürlich muss auch ein schwächeres Spiel nicht gleich immer komplett abgestraft werden. Je objektiver ihr eure Sterne vergebt, desto aussagekräftiger ist am Ende die Gesamtwertung. [–]

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KOMMENTARE


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Wolfgang

Wolfgang

18.03.2025, 20:03 Uhr

Haha eher dass das Spiel gut geworden ist 😃 aber ja danke

Marc

Marc

18.03.2025, 18:50 Uhr

Dass du den Test gut hinbekommen hast? :D = D

Wolfgang

Wolfgang

18.03.2025, 18:47 Uhr

Seh ich auch so 😀

Marc

Marc

18.03.2025, 18:43 Uhr

Gutes Spiel, guter Test! :) = Smile

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