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Darksiders: Wrath of War - Der Reiter der Apokalypse

Zugegeben, man kann von der Bibel halten was man will. Wirklich interessant ist der Schmöcker eher nicht. Trotzdem gibt es einige Stellen, die da doch eine kleine Ausnahme darstellen. So z.B. im 6. Kapitel der Offenbarung des Johannes. Dort geht es nämlich um nichts anderes als "Die apokalyptischen Reiter". Und nein! Damit ist nicht die deutsche Band gemeint, sondern die vier Boten Gottes, die die Apokalypse ankündigen. Unnötig zu erwähnen, dass die Jungs eher finstererer Natur sind. Der zweite Reiter, welcher auf den Namen War bzw. Krieg hört und stellvertretend für Blut und Gewalt steht, ist der Hauptcharakter in "Darksiders: Wrath of War". Dabei handelt es sich nicht, wie oft behauptet, um einen billigen Klon von "God of War", sondern um ein ziemlich blutiges Action-Adventure, welches von Vigil Games entwickelt wurde. Es sei noch erwähnt, dass Joe Madureira, der geniale Zeichner und Erfinder von "Battle Chasers", als Creative Director an "Darksiders" gearbeitet hat. Alleine das Charakterdesign von War zeigt klar Madureiras Handschrift und ist schlicht und ergreifend atemberaubend. Ob "Darksiders" auch sonst das Zeug zum ersten Überraschungshit des Jahres hat, lest ihr in unserem Test.

Jens Kopper

von Jens Kopper

30.01.2010, 12:21 Uhr

Tja, wir haben es doch immer gewusst. Die klassische Vorstellung von gut und böse, Himmel und Hölle ist totaler Schwachsinn. In Wirklichkeit bekriegen sich die beiden Seiten seit Äonen von Jahren. Und weder Himmel noch Hölle kann man dabei als "anständig" bezeichnen. So wundert es auch nicht, dass der Konflikt des öfteren komplett aus dem Ruder läuft und ganz nebenbei die Menschheit etwas dezimiert wird. In diesem Fall kommen dann die Reiter ins Spiel. Als neutrale Beauftragte des Rates sollen sie den Konflikt wieder in geregelte Bahnen lenken. Ach ja! Neutral heißt hier nicht, dass War irgendeine Form von diplomatischem Geschick vorzuweisen hat. Im Prinzip tötet er einfach alles, dass die Balance gefährdet. Sowohl Dämonen als auch Engel.

So könnte man es als relativ normalen Arbeitstag bezeichnen, als die Kreaturen des Himmels und der Hölle durch eine moderne Großstadt pflügen und alles und jeden töten. War erhält den Auftrag, die Verantwortlichen zur Strecke zu bringen. Dumm nur, dass sich herausstellt, dass irgendjemand War getäuscht hat und ihm jetzt das ganze Chaos angehängt wird. Der Rat beraubt ihn seiner Kräfte und möchte ihn eigentlich in die ewige Verdammnis schicken. War kann die Mitglieder des Rates aber überzeugen, dass man ihm Zeit gewähren soll, den Verantwortlichen zu finden. Um ihn zu überwachen, bekommt War den Wächter angehängt - einen Dämon, der jederzeit im Kontakt zum Rat steht und euch an einigen Stellen auf äußerst charmante Art und Weise Tipps und Tricks verrät. Dazu erhaltet ihr noch Chaoseater, eine monströse Klinge, die sich ausgesprochen gut zum filetieren von Gegnern eignet. Und so beginnt eure Odyssey durch die Unterwelt, die spannend erzählt ist und einige nette Wendungen bereit hällt.

Grafisch ist "Darksiders" eine absolute Granate. Wobei ich hier strikt unterscheiden will zwischen dem Design und der technischen Umsetzung. Wer die Arbeiten von Joe Madureira kennt, weiß direkt, was einen erwartet. Das Charakterdesign von War und den anderen Protagonisten gehört zum Besten, was ich seit langem in einem Videospiel gesehen habe. Wars Rüstung ist eine wahre Augenweide. Die himmlischen Heerscharen erinnern zwar etwas an die kybernetischen Götter aus "Too Human", sehen aber trotzdem richtig gut aus. Vor allem die unterschiedlichen Dämonen haben bei mir das eine oder andere Mal die Kinnlade herunterklappen lassen. Auch die verschiedenen Dungeons bzw. Level sind sehr hübsch designt und unterscheiden sich deutlich. Allerdings muss man hier erwähnen, dass die Texturen stellenweise etwas steril sind. Das mag aber auch daran liegen, dass man sich bei Vigil Games dazu entschieden hat, keine bombastische, hochauflösende Grafikengine zu verwenden, sondern dem Ganzen den typischen, etwas matten Comicstil zu verpassen. Die Atmosphäre ist daher richtig dicht, natürlich auch dank der perfekten musikalischen Untermalung.

Technisch betrachtet enttäuscht "Darksiders" leider etwas. Zwar läuft das Spiel jederzeit absolut flüssig, was bei der Menge der Gegner und Effekte nicht unbedingt selbstverständlich ist. Das größte Problem ist aber das ziemlich heftige Tearing. Immer wieder kann man sehr leicht erkennen, wie sich mehrere, unterschiedliche Frames überlagern. Man mag jetzt berechtigterweise sagen, dass der Spielspaß praktisch nicht unter dem Tearing leidet. Trotzdem muss man in Anbetracht der technischen Leistung der Xbox 360 eine sauberere Darstellung erwarten. Ein kleines Lob hat sich Vigil Games aber verdient. Am 27. Januar hat man einen Patch via Xbox Live veröffentlicht, welcher die Tearing-Problematik fast vollkommen behebt. Sehr löblich, dass die Jungs sich auch weiterhin um ihr Spiel kümmern. Nichtsdestotrotz wird das Spiel von uns so bewertet, wie es im Laden steht. Und da muss man das Tearing klar abwertend anrechnen.

"God of War"-Abklatsch... So und so ähnlich wurde "Darksiders" in der Vergangenheit defamiert. Vollkommen zu unrecht. Mit Kratos Schnetzelorgie hat "Darksiders" nur das reichliche Vorkommen von rotem Lebenssaft und die Möglichkeit, Extremitäten per Finisher abzutrennen, gemeinsam. Ansonsten ist das Abenteuer von War definitiv mit einer anderen Spieleserie zu vergleichen. Wenn man es ganz genau nimmt, besonders mit einem Teil: "The Legend of Zelda: Ocarina of Time". Ein typisches Merkmal von "Zelda" ist es, dass man in einem neuen Dungeon ein neues Item erhält. Mit Hilfe dieses neuen Items löst man dann praktisch alle Rätsel im betreffenden Level. Und auch beim passenden Endgegner benötigt man den gefundenen Gegenstand. Zählen wir doch mal ein paar auf. Bei "Zelda" gibt es den Bumerang, mit dem man Schalter aktivieren und mehrere Gegner auf einmal attackieren kann. Bei "Darksiders" gibt es eine Art Mondgleve, ein Bumerang mit vier Klingen, mit dem man ebenfalls Schalter aktivieren und Gegner angreifen kann. Bei "Zelda" gibt es Bomben, mit deren Hilfe man verschlossene Türen öffnen kann, bei "Darksiders" ebenfalls. In Links Abenteuer erhält man einen Enterhaken, mit dessen Hilfe man sich über gähnende Abgründe hangeln kann. War erhält im vierten Dungeon die sogenannte Abgrundkette. Ratet mal was die kann? Genau. Wie jeder Videospieler auf diesem Planeten wissen sollte, reitet Link in "The Legend of Zelda: Orcarina of Time" auf Epona, einem schönen braunen Roß. Bei "Darksiders" muss das Reittier natürlich dem Szenario angepasst werden. Also heißt der Wallach Ruin und ist ein von Flammen umgebenes untotes Pferd.

Aber nicht nur bei den Gegenständen sind eklatante Gemeinsamkeiten zu erkennen. Das ganze Spielprinzip ist von "Zelda" inspiriert. Es ist immer ein stetiger Wechsel aus Rätseln und Kämpfen. Dabei ist die Mischung perfekt getroffen. Man freut sich auf der einen Seite immer wieder auf die nächste Herausforderung für die grauen Zellen. Gleichzeitig giert man förmlich nach dem nächsten Gemetzel gegen normale Gegner, Zwischenbosse oder den finalen Obermotz. Dabei sind die Rätsel angenehm knackig, ohne frustrierend oder unlogisch zu werden. Und die Kämpfe sind einfach nur cool. Hier ist wohl der Vergleich mit "Devil May Cry" angebracht. Wobei man klar sagen muss, dass "Darksiders“" niemals die Combo-Tiefe eines "DMC" erreicht. Trotzdem kann man mit Chaoseater, Bumerang, Sense, Pistole und Krafthandschuh ansehnliche Angriffskombinationen hinlegen.

Ausnahmsweise nicht bei "Zelda" abgeschaut, ist die Möglichkeit eure Waffen mit neuen Fähigkeiten auszurüsten. Wie bei "Diablo 2" verfügen eure Waffen über einen Sockel, in den ihr etwas einsetzen könnt. Neben den Standarditems, die eure Kraft oder Geschwindigkeit leicht erhöhen, gibt es auch vier legendäre Items. Diese verbessern War deutlich und sind daher natürlich auch schwerer zu finden. Übrigens verändert jedes gesockelte Item das Aussehen eurer Waffe. Verpasst ihr eurem Chaoseater z.B. "Kriegs Pracht" sieht es aus, als würde die Klinge des Schwertes bluten. Sehr cool!

Des Weiteren gibt es in der Welt von "Darksiders" einen gut ausgestatteten Shop, welcher vom Dämon Vulgrim betrieben wird. Dieser bietet euch neben den obligatorischen Heiltränken, die hier Lebensessenz heißen, auch neue Angriffskombinationen zum Kauf an. Bezahlt wird mit Seelen die Gegner verlieren, sobald ihr ihnen das Leben ausgehaucht habt. Außerdem hat er noch neue Magieangriffe im Angebot. So kann War z.B. mit einem Schlag auf den Boden spitze Felsen erscheinen lassen, die eure Feinde verwunden. Um einen solchen Angriff auszuführen benötigt ihr Rage. Diese erhaltet ihr in Form von gelben Seelen von getöteten Gegner oder findet sie unterwegs in Truhen. War hat aber noch etwas anderes drauf. Nach einer gewissen Zeit kann er sich immer wieder in eine mächtige Dämongestalt verwandeln, die heftig Schaden verursacht und kurzzeitig praktisch unverwundbar ist.

Abschließend sei noch vor einer Sache gewarnt. Hütet euch vor der deutschen Synchronisation. Die ist einfach nur fürchterlich. Schaltet am besten direkt auf die originale Vertonung um. Die ist um Welten besser und atmosphärischer. Noch eine kleine Anekdote zum Ende des Tests: Die englische Stimme des Wächters ist übrigens Mark Hamill.

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30.01.2010, 12:21 Uhr

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