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WRC FIA World Rally Championship 3 - Bitte wenden!

von Jens Fischer

25.10.2012, 10:35 Uhr

Wer es tatsächlich nur auf die Rallye abgesehen hat, der kann sich die WRC Experience geben und die offizielle WRC entweder in Einzeletappen, Einzelrallyes oder in ganzen Meisterschaften fahren. Für mich ist das zwar auf Dauer etwas ermüdend, aber Fans haben so zumindest auch die reinrassige Rallye dabei. Dort kann man dann auch zu viert im Hot Seat Modus spielen. Das bedeutet allerdings nur, dass der Controller herumgegeben wird und einer nach dem anderen auf Zeit fährt. So richtig spannend ist das natürlich nicht. Aber es gibt ja auch noch den Online-Multiplayer. Dabei können bis zu 16 Fahrer gleichzeitig antreten. Darauf würde ich allerdings nicht bauen, denn so viele Spieler wird man selten online vorfinden. Dennoch ist der Multiplayer mitsamt Levelsystem, diversen Einstellungsmöglichkeiten und einem cleveren Wahlsystem ganz gut gelungen. So hat man nach jedem Rennen zunächst eine Abstimmung darüber, in welchem Land gefahren werden soll, danach wird die Strecke ausgesucht. Bei Gleichstand entscheidet das Los. Auch hier kann noch zwischen Einzelrallyes, -etappen, Meisterschaften und Super Special Stages wählen. Um das Ganze etwas spannender zu machen, werden beim Fahren dann auch die Geister der anderen Fahrer eingeblendet, damit man ein Ziel vor Augen hat.

Ein anderer Bereich des Spiels wirft allerdings Fragen auf. Die Fahrdynamik als der wichtigste Teil eines Rennspiels konnte mich leider nicht wirklich überzeugen. Die Steuerung bei "WRC 3" war schon immer eine Herausforderung und das war bisher auch gut und richtig so. Schließlich sollte das Zeitfahren ja auch spannend bleiben. Und bei den beiden ersten "WRC"-Spielen war das auch realistisch angelegt. Beim neuen Ableger jedoch fühlt es sich fast permanent an, als würde man auf Schleim fahren. Zwar ist es sehr schön, dass sich die Untergründe und verschiedenen Wagen stark auf die Fahrdynamik auswirken, sodass sich die Fahrt in einem schweren Mini Countryman komplett anders anfühlt als dieselbe Strecke im wendigen Renault Clio; aber an einigen Stellen passt die Bewegung der Fahrzeuge einfach nicht zu den physikalischen Gesetzen. Dass ein Rallyewagen bei der kleinsten Berührung der Bremse sofort ausschert und ohne ersichtlichen Grund eine 180-Grad-Drehung macht, weigere ich mich zu glauben. Da dürften selbst Sattelschlepper einfacher zu steuern sein und man ist nur noch dankbar für die Rückspulfunktion, mit der man ein paar solcher Fehler wieder ausbügeln kann. So ist es leider ohne Fahrhilfen ziemlich illusorisch, auf einen Sieg zu hoffen. Schaltet man die Farhhilfen wieder zu, lässt sich das Spiel auch wirklich nutzen und man kann etwas kalkulieren. So richtig zufriedenstellend ist die Steuerung aber auch dann nicht, weil sie einfach zu schwammig ist. An diesem entscheidenden Punkt hat das Spiel aus meiner Sicht leider einen Rückschritt gemacht.

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