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F1 2013 - Asphaltcowboys und Perfektionisten

von Jens Fischer

22.10.2013, 16:53 Uhr

Hat man sich durch den Young Drivers Test geschlagen, erhält man zur Belohnung einen von 44 Helmen und kann bei diversen Teams einsteigen, die man während des Tutorials durch das Erreichen der Medaillen freispielt. Der großen Karriere steht dann nichts mehr im Wege. Außer natürlich mangelnde Konzentration und vielleicht Zeit. Denn der Karriere-Modus von "F1 2013" richtet sich ganz klar an Enthusiasten. Jedes Rennwochenende auf einer der 19 Strecken beinhaltet freies Training, drei Qualifyings und natürlich ein Rennen von mindestens rund 20 Minuten Länge, das natürlich auch auf die volle Zeit gefahren werden darf, falls man wahnsinnig ist. So sitzt man gerne mehrere Stunden und dreht Runden auf ein und derselben Strecke. Zum Glück kann man jederzeit, auch mitten im Rennen, zwischenspeichern und das Spiel unterbrechen. Freies Training und Qualifying kann man zudem aus der Box heraus vorspulen, wenn man den Punkt gefunden hat. Insgesamt sind die vielen Menüs alles andere als selbsterklärend und man braucht Zeit, um die richtigen Einstellungen für sich zu finden.

Wie bereits erwähnt, braucht man auch Zeit, um das Fahren von Formel-1-Boldien zu erlernen. Darüber hinaus sind die Rennen etwas anders als in den meisten Rennspielen. So gibt es empfindliche Strafen für das Abkürzen auf der Strecke und das verursachen von Kollisionen. Beides geschieht schnell bei Überholmanövern, nicht nur bei eigenen, auch bei denen der Gegner. Auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad muss man für einen Sieg schon begnadet sein und die richtige Taktik ausgewählt haben. Vor dem Rennen kann man nämlich zwischen vielen verschiedenen Reifen wählen und entscheiden, wann man Boxenstopps einlegen möchte. Und zuhören muss man können, denn aus der Box kommen immer wieder hilfreiche Kommentare zum eigenen Wagen, den Fahrern vor und hinter einem und zu geplanten Stopps.

Erweitert wird die Karriere durch viele Nebenmissionen, die man für die Forschungsabteilung absolviert. Allerdings bestehen diese eigentlich auch nur aus Rundenfahren unter etwas anderen Bedingungen. Basierend auf der letzten Leistung erwartet das Team bei jedem Rennen das Erreichen eines bestimmten Platzes. Ob man das schafft oder nicht, beeinflusst, ob die kurze Videosequenz nach dem Rennen positiv oder negativ ist. Leider sind die Erwartungen aber sehr wechselhaft. Nachdem ich im Qualifying mit viel Glück Dritter wurde, sollte ich im Rennen beispielsweise mindestens Vierter werden – obwohl ich am letzten Rennwochenende noch letzter war. Auch die Konkurrenz um Platz 1 im Team bringt einem die Hintergründe des Sports schön näher, setzt aber das gleiche Ziel wie jede andere Aufgabe in diesem Spiel: Fahr so schnell du kannst, bleib auf der Ideallinie und perfektioniere dein Fahrverhalten. Das ist im Endeffekt der Kern des Spiels, der sich überall findet. Dem spannenden Fahrgefühl und den sich dynamisch verändernden Rennbedingungen ist es zu verdanken, dass dieser Kern das komplette Spiel zu tragen vermag.

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