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Microsoft schießt gegen Sony zurück

Marc Friedrichs

von Marc Friedrichs

11.08.2022, 11:37 Uhr 3

Der Aufreger der letzten Woche war sicherlich die Meldung, dass Sony die geplante Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft gegenüber Brasiliens Wettbewerbshütern stark kritisiert hat. Nun schießen die Redmonder ungewöhnlich scharf zurück.

Sonys damalige Aussagen kann man dabei in zwei wesentlichen Punkten zusammenfassen: 1) "Call of Duty" ist viel zu mächtig und beschert der Xbox ungemeine Vorteile und 2) ist der Xbox Game Pass schon jetzt viel zu stark und sowieso ist das Angebot wettbewerbswidrig, weil damit Sony, welches vom klassischen Vertriebsmodell abhängig ist, stark benachteiligt wird.

Nun hat Microsoft mit einer Gegendarstellung reagiert, die es in sich hat. Zum ersten Punkt gibt man sich dabei noch betont gelassen, schließlich hat man schon vor einiger Zeit beschwichtigt, dass "Call of Duty" auch weiterhin für die PlayStation erscheinen soll. An dieser Stelle gibt man auch unumwunden zu, dass sich eine Exklusivität für die Xbox gar nicht lohnen würde. Das Spiel nicht für andere Systeme anzubieten, sei demnach einfach nicht rentabel. Um die Verluste aus dem Nichtvertrieb auf konkurrierenden Konsolen auszugleichen, müsste die Spielerschaft auf der Xbox ungleich größer sein. Insofern, so Microsofts Fazit, würde eine Übernahme von Activision Blizzard auch keinerlei Auswirkungen auf den Wettbewerb haben.

Sonys Aussagen zum Xbox Game Pass treffen dagegen auf völlige Unverständnis. Die Japaner hatten gegenüber den brasilianischen Wettbewerbsbehörden, die die geplante Übernahme ebenfalls absegnen müssen, behauptet, dass der Xbox Game Pass in den letzten Jahren 60 bis 70% des weltweiten Marktes für Spieleabo-Dienste erobert hätte und es für alle Mitbewerber nach der Übernahme noch schwerer sei, aufzuholen - unabhängig von hohen Investitionen. Abo-Dienste würden mit herkömmlichen Spieleverkäufen konkurrieren - und aufgrund der geringen Kosten für die Abonnenten vielleicht sogar wettbewerbswidrig sein, weil andere Publisher wie Sony ihre Investitionen durch einen Verkauf zum Vollpreis wieder hereinholen müssen. Unabhängig davon sei man aber eh der Meinung, dass Dienste wie der Xbox Game Pass den Spielern eher schaden, weil die Qualität der Games sinke.

Microsofts Konter: Sony sieht attraktive Angebote wie den Xbox Game Pass als gefährlich, weil sie die Dominanz der PlayStation gefährden. Während man nämlich Microsofts Angebot kritisiert, erwähnt man nicht, dass man selber eine Führungsposition beim digitalen Vertrieb von Spielen innehabe. Tatsächlich sei Sony aber der weltweit größte digitale Publisher von Konsolenspielen und die Sorge über potenzielle Konkurrenz sei nur ein Widerstand eines etablierten Unternehmens, welches den Wettbewerb scheue.

Letztendlich sei es schon immer Sonys zentrale Strategie gewesen, durch exklusive Deals seine Marktmacht zu erhalten und auszubauen. Sony würde nicht nur viele exklusive Inhalte erwerben, sondern zudem auch Unmengen an Vereinbarungen mit Drittanbietern treffen, um sich andere Vorteile zu sichern. Als Beispiele nennt man hier Marketing-Exklusivität oder auch Vorteile für herunterladbare Inhalte. Mittlerweile würde Sony schon so weit gehen und für Sperrrechte zahlen: Entwickler erhalten demnach Geld, wenn sie sich verpflichten, ihr Spiel nicht für den Xbox Game Pass anzubieten. Mit solchen Methoden ein innovatives Geschäftsmodell, welches Spielern hochwertige Spiele zu niedrigen Kosten ermöglicht, zu torpedieren, sei das einzig wahre Wettbewerbswidrige.

Zu den Kommentaren (3)

KOMMENTARE


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Wolfgang

Wolfgang

11.08.2022, 14:22 Uhr

Mir war Sony (leider) schon immer unsympathisch. Hatte damals die PS3 aber gießen nur Öl ins Feuer und die Kommunikation mit der Spieler-Schaft ist dermaßen oberflächlich. MS ist nicht perfekt aber zumindest wissen die, was Spieler wollen, geben Fehler zu und vor allem versuchen Spieler (egal welches System) zusammenzubringen.

RKUNIT

RKUNIT

11.08.2022, 11:43 Uhr

richtige Antwort

Marc

Marc

11.08.2022, 11:40 Uhr

Natürlich habe ich hier etwas die Xbox-Brille auf. Aber so langsam habe ich das Gefühl, dass sich Sony mit dem Statement letzte Woche keinen Gefallen getan hat. Sowas wie Sperrrechte geht echt nicht. :rolleyes: = Rolleyes

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