Die nächste Xbox wird High-End... und sicherlich teuer

von Marc Friedrichs
Gestern, 11:36 Uhr 2

Wenn man sich die letzten Leaks von Chip-Hersteller AMD anschaut, dann ist klar, dass die nächste Xbox-Hardware mit dem Projektnamen "Magnus" sehr leistungsstark sein wird. In einem Interview mit Mashable unterstrich Xbox-Präsidentin Sarah Bond nun auch noch einmal, dass Microsoft hier einen High-End-Ansatz verfolgen würde.
Den Leaks zufolge wird der Chip der nächsten Xbox-Generation im 4nm-Verfahren bei TSMC gefertigt und kann durchaus als die ambitionierteste Hardware aller Zeiten aus dem Hause Microsoft bezeichnet werden. Die neue Magnus-APU von AMD besteht aus einer 408 mm² großen Siliziumfläche, die sich in einem 144 mm² SoC und einer 264 mm² RDNA 5 Grafikeinheit aufteilt. Diese APU wäre deutlich größer als der Chip, der beispielsweise in aktuellen Leaks rund um die PlayStation 6 beschrieben wird. Da die nächste Xbox offensichtlich ein Hybrid aus Konsole und PC wird, mit dem man nicht nur klassische Konsolen-Games zocken kann, sondern auch auf PC-Plattformen wie Steam, Epic oder GOG zugreifen kann, wird diese Power aber sicherlich auch benötigt. Der Leistungsbedarf wäre hier deutlich höher als bei einer klassischen Konsole.
Das neue System soll bis zu 70 Compute Units bieten, die auf vier Shader Engines aufgeteilt sind. Mindestens 24 MB L2-Cache entsprächen der fünffachen Leistung der Xbox Series X, die Speicherbandbreite stiege über ein 192 Bit GDDR7-Interface massiv an. Dies würde auch bei 4K-Raytracing stabile Framerates garantieren. Bis zu 48 GB RAM könnten dazu verbaut werden, wodurch man die Leistung von aktuellen High-End-PCs erreichen würde. Die CPU soll ein Hybrid aus Zen 6 und Zen 6C sein und bis zu elf Kerne bieten, was in Kombination mit dem 12 MB L3-Cache einer aktuellen PC-Architektur ähnelt und für gute Energieeffizienz sorgen dürfte.
Auch wenn Sarah Bond diese Angaben nicht bestätigt hat, sagte sie in dem Interview dennoch, dass die neue Xbox-Hardware ein - Zitat - "sehr hochwertiges, leistungsstarkes und kuratiertes Erlebnis" bieten würde. Gerade der Hinweis auf ein "kuratiertes" Erlebnis könnte bedeuten, dass die nächste Xbox trotz PC-Unterbau auch klassische Konsolenspieler abholen wird, weil sie sich eben nicht wie bei einem PC um dieses oder jenes wie Treiberaktualisierungen kümmern müssen.
Dennoch darf man schon jetzt davon ausgehen, dass eine solche Premium-Hardware auch in Sachen Verkaufspreis im Premium-Bereich angesiedelt sein wird. Hinzu kommt, dass Microsoft die Subvention für die "Konsole" reduzieren dürfte, denn mit einem offenen PC-System wird man von Entwicklern keine bis wenig Lizenzgebühren einnehmen können und auch Dinge wie ein kostenpflichtiger Multiplayer ließen sich nicht mehr verkaufen. Auf der anderen Seite düften Spiele für Konsumenten aber auch günstiger werden und sich an den Preisen von Steam & Co. orientieren.
Doch auch wenn die nächste Xbox aus dem Hause Microsoft allein aufgrund ihres Verkaufspreises kein Gerät für den Massenmarkt werden sollte, heißt das nicht, dass es keine günstigere Optionen geben wird. Der neue AMD-Chip wird offensichtlich nicht monolithisch, sondern vielmehr als flexibles Baukastensystem geplant. So ist davon auszugehen, dass es in Zukunft verschiedene Geräteklassen geben wird, die dann von OEM-Partnern wie z. B. Asus gefertigt werden. Von günstigen Einstiegs- bis hin zu High-End-Modellen könnten alle Geräte auf Basis desselben modularen Systems entwickelt werden und somit eine breite Spielerschaft ansprechen.
Link: Mashable
Zu den Kommentaren (2)KOMMENTARE

Marc
Gestern, 15:46 UhrDenke auch nicht, dass die Leistung so im Fokus steht. Damit sollte 4K120 mit Raytracing durchgehend möglich sein und viel mehr Bedarf gibt es ja kaum.

Xb0Xdd
Gestern, 14:23 UhrIch bin gespannt drauf und noch etwas skeptisch. Die große Bandbreite an Spielemöglichkeiten, wird sich sicher auf die Performance auswirken. Sprich, eine PS6, die auf dem Papier leistungsschwächer ist, könnte bessere Ergebnisse liefern. Wobei Sony sich ja wohl nicht auf die reine Performancesteigerung konzentrieren will, sondern andere Features einbauen wird. Sieht man ja, dass das gut bei der Switch (und damals schon bei der Wii) funktioniert.