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Biomutant - Post-Postapokalypse mit Stil

"Biomutant" wurde bereits 2017 angekündigt und sollte eigentlich schon vor knapp zwei Jahren erscheinen, Entwickler Experiment 101 bekam von THQ Nordic jedoch bis gestern mehr Zeit. Wir konnten bereits eine Woche spielen, unsere Eindrücke lest ihr in folgendem Test.

Wolfgang Kern

von Wolfgang Kern

26.05.2021, 11:26 Uhr 2

"Biomutant" ist ein Open-World Actionspiel, das mit RPG-Elementen daherkommt. Angesiedelt in einer Welt, in der Menschen – falls es sie jemals gab - schon lange ausgestorben sind, müssen wir zu Beginn erst unseren Helden mit Mutationen ausstatten, welche unser Aussehen und auch unsere Eigenschaften beeinflussen. Überall stehen verfallene Gebäude, Müllberge, alte Atomkraftwerke und ausgebrannte Autos. Tierwesen mit menschlichen Zügen besiedeln den Planeten und wurden teilweise durch Mutationen verändert. Nachdem die Welt bereits mehrmals beinahe am Ende war, ist es diesmal wirklich so weit. Der Baum des Lebens hält alles noch zusammen, aber die Weltenfresser nagen an ihm. Als Held der Geschichte haben wir im Laufe des Spiels die Wahl, die Welt zu retten oder sie ins Dunkle zu stürzen. Die Entscheidungen, die wir dabei im Verlauf der Story treffen, wirken sich auf unsere helle und dunkle Seite aus. Leider fällt es schwer, sich auf den Hauptcharakter einzulassen und eine Verbindung aufzubauen.

Die Welt besteht aus unterschiedlichen Biomen und ist riesig. Zu Fuß, mit Pferd oder anderem Untersatz könnt ihr sie erkunden und so auch die Story vorantreiben. Bereits zu Beginn erhalten wird durch Flashbacks Eindrücke von der Vergangenheit unseres Helden und wieso dieser keine Familie mehr hat. Die Story wird dadurch in Dialogen mit verschiedenen Charakteren erzählt, wobei diese eine nicht verständliche Sprache sprechen. Mittels Untertitel erhalten wir alle relevanten Infos, wobei ein Sprecher – in Form einer kleinen Roboter-Heuschrecke - uns zusätzlich alles vorliest, was es zu lesen gibt. Ach ja... und Voiceover macht er auch immer wieder. Den Sprecher komplett zu deaktivieren, geht nicht – leider. Man kann lediglich das Audio leiser stellen. Anfangs ganz witzig, nervt dieser nämlich nach einiger Zeit etwas.

Zu Beginn wird man langsam in die Welt von "Biomutant" eingeführt und langsam erhält man Infos über Quests, Story, Level-System, Loot und mehr. Das Spiel vereint relativ viele unterschiedliche Funktionen und versucht dabei alles beschaulich und kompakt zu halten. Leider klappt dies nicht immer und man sucht vergeblich nach Upgrades für die Heuschrecke, obwohl diese nur durch einen bestimmten Charakter in der Welt freigeschaltet werden können. Zudem ist das Level-System durch drei unterschiedliche Währungen getrennt und man kann mehrere Attribute upgraden, wobei neue Fähigkeiten wiederum mittels gefundenem Loot freigeschaltet werden kann. Loot ist generell ein wichtigem Aspekt in "Biomutant", aber später mehr dazu.

Bereits zu Beginn des Spiels wird euch erklärt, dass zwei Stämme derzeit die Obermacht haben und ihr euch einen der beiden auswählen müsst. Dabei gilt es zu entscheiden, ob man die Welt retten möchte oder eben nicht. Habt ihr die Wahl getroffen, müsst ihr den gegnerischen Stamm ausschalten. Dies geschieht durch das Einnehmen von Außenposten und dann einen Kampf gegen den Anführer. Hierbei gibt es aber immer unterschiedliche Möglichkeiten, wie ihr einen Stammesführer gegenübertretet. So habt ihr stets die Möglichkeit, mit Geschick einen Kampf auszuweichen. Im weiteren Verlauf gilt es die vier Weltenfresser zu besiegen, die aber nur im Zuge der Hauptstory besiegt werden können und davor müsst ihr eine Reihe von Quests erfüllen, um an bestimmte Gerätschaften zu gelangen. Etwas mehr Freiheiten wären an dieser Stelle toll gewesen.

So läuft die Hauptstory relativ linear ab und man muss immer wieder zu den Haupt-Auftraggebern zurückkehren. Mittels Schnellreise-System funktioniert dies auch sehr gut und die langen Strecken kann man sich sparen. Dennoch sollte man die Welt auch etwas erforschen, da es überall jede Menge Nebenmissionen, interessante Gegner und auch einfach schöne Landschaften zu bestaunen gibt. Zudem könnt ihr durch zufällige Gegner euren Charakter aufleveln, was euch für Boss-Kämpfe hilft. "Biomutant" strotzt nur so vor Nebenmissionen und diese sind auch größteneils sehr unterschiedlich aufgebaut. Dadurch kommt man an viele neue Orte, findet guten Loot und kann seinen Charakter ordentlich voranbringen. Immer wieder gibt es kleine Rätsel, bei denen Schalter in bestimmter Reihenfolge bedient werden müssen und was leider etwas überstrapaziert wird.

Solltet ihr nur die Hauptstory spielen, wird das Spiel in knappen zehn Stunden zu Ende sein. Mittels Nebenmissionen sollte sich die Spielzeit in etwa verdoppeln. Danach gibt es noch eine "Neues Spiel +", das euch alle Fortschritte mitnehmen lässt und ihr so die Story auf eine andere Art durchspielen könnt. Alleine durch den Loot, Charakter-Fähigkeiten und den zwei unterschiedlichen Enden ist der Wiederspielwert für einen zweiten Durchgang ziemlich hoch.

Das Kampfsystem des Spiels besteht aus Nah- und Fernkampf. Es gibt viele unterschiedliche Waffen, die wir alle selbst modifizieren und auch erstellen können. Durch den Loot in der Spielewelt erhalten wir immer wieder neue Teile, die wir bei bestehenden Waffen ersetzen können. Dadurch werden diese nicht nur stärker, sondern wir können auch Feuer, Eis oder Gift-Attribute nutzen. Dasselbe gilt für Kleidung. Zudem gibt es coole Angriffs-Arten, die sich freischalten lassen. Dabei kann man immer vier Fähigkeiten den vier Tasten A,B,X und Y zuweisen und natürlich jederzeit ändern. Waffen während eines Kampfes zu wechseln ist auch immer möglich. Die Kämpfe laufen durch Ziel-Hilfe relativ einfach ab und man hat die Steuerung schnell verinnerlicht. Zwar kommt es immer wieder zum Ableben, da die Gegner je nach Level mitskaliert werden, aber die Save-Points sind auch bei Boss-Kämpfen sehr fair gesetzt.

Technisch ist "Biomutant" wirklich gelungen. Getestet wurde das Spiel auf der Xbox Series X und der Titel sieht  top aus, wobei man aber sieht, dass er nicht für die neue Konsolengeneration optimiert wurde. So ist teilweise die Weitsicht nicht optimal, das Streamlinen von Objekten funktioniert nicht immer und man erkennt in der Ferne ganz gut, wenn niedrig aufgelöste Modelle ausgetauscht werden. Auf der Xbox One läuft das Spiel zwar, aber leider kommt es hier immer wieder zu Framerate-Einbrüchen. Ein optimales Spielerlebnis sieht dann doch anders aus. Davon abgesehen ist die Welt schön und detailliert und auch die vielen Einwohner sehen gut aus, wenn auch die Charaktermodelle sehr oft recycelt werden. Gerade bei Gegnern kämpfen wir gefühlt sehr oft gegen die gleichen Horden.

Auch der Sound ist wirklich gut. Asiatisch klingende Musik wechselt sich mit rockigen Songs ab und man weiß immer sofort, wann Gegner in der Nähe sind. Einige der Geräusche im Spiel wirken dagegen leider mehr als billig und klingen wie Platzhalter. Und wie bereits eingangs erwähnt, kann einen der Sprecher irgendwann den letzten Nerv rauben.

1Fazit

Zu den Kommentaren (2)

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Dieses Rating für registrierte Benutzer lebt von der Qualität der verteilten Sterne. Seid bei eurer Bewertung also fair... [+]: Nur selten hat ein gutes Spiel die Höchstnote verdient und natürlich muss auch ein schwächeres Spiel nicht gleich immer komplett abgestraft werden. Je objektiver ihr eure Sterne vergebt, desto aussagekräftiger ist am Ende die Gesamtwertung. [–]

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KOMMENTARE


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Wolfgang

Wolfgang

26.05.2021, 12:05 Uhr

Ja, von einem RPG erwartet man dann doch mehr. Definitiv ein super Titel und mit Nebenmissionen und Wiederspielwert kann man doch einiges an Stunden damit verbringen.

Marc

Marc

26.05.2021, 11:38 Uhr

Schöner Test. 10 Stunden für die Story finde ich gar nicht so schlimm. Zu mehr habe ich eigentlich nie so recht Zeit und gerade längere Games breche ich dann doch irgendwann ab..

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