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Alpha Protocol - Mission Impossible?

Dimitri

von Dimitri

18.06.2010, 13:34 Uhr

Natürlich hat "Alpha Protokoll" neben intensiven Dialogen und schwerwiegenden Entscheidungen noch einiges mehr zu bieten, auch wenn der Rest des Spiels eher den schwächeren Teil ausmacht. Vordergründig geht es natürlich darum, die Mission zu erfüllen. Dazu steuert ihr Michael Thorton aus der Third-Person-Perspektive. Das Ganze erinnert ein wenig an ein "Splinter Cell", bei dem ihr zusätzlich noch die Möglichkeit habt, eure Fähigkeiten zu verbessern. Ihr könnt euch wie Sam Fisher von hinten an eure Gegner heranschleichen und sie lautlos überwältigen. Werdet ihr einmal entdeckt, kommt es zum Schusswechsel, wobei ihr Zugriff auf vier verschiedene Waffentypen habt: Pistolen, Sturmgewehre, Schrotflinten und MGs. Ihr könnte jedoch in jeder Mission immer nur zwei Waffen auf einmal mitnehmen. Je nachdem wie ihr die Fähigkeiten eures Charakters verteilt habt, könnt ihr euch mehr auf das Schleichen oder den aggressiven Schusswechsel spezialisieren.

Es ist also durchaus möglich, komplett auf die ganze Schleicherei zu verzichten und in guter Rambomanier durch die Level zu rennen. Dazu solltet ihr jedoch eure Feritgkeitspunkte passend verteilt haben, sonst trefft ihr kein Scheunentor und seid schnell Kanonenfutter. Umgekehrt wird das Schleichen auch leichter, je mehr Fertigkeitspunkte ihr in die entsprechende Fähigkeit investiert habt. Werdet ihr z.B. entdeckt und seid ausreichend auf Tarnung geskillt, werdet ihr automatisch für einige Sekunden unsichtbar und könnt schnell hinter der nächsten Ecke verschwinden. Neben diesen aktiven Talenten, die in bestimmten Situationen automatisch aktiviert werden, gibt es auch passive, die per Hand ausgelöst werden müssen. Hier gibt es z.B. so etwas wie lautloses Gehen, wodurch man sich auch leise fortbewegen kann ohne geduckt zu sein, oder die Möglichkeit, mit der Pistole mehrere präzise Schüsse hintereinander anzugeben.

Leider zeigt "Alpha Protocol" in den Shooter- und Schleichphasen deutliche Schwächen und wirkt an manchen Stellen ein wenig unfertig. Die Schießereien werden recht schnell langweilig, weil sie wenig Abwechslung bieten. Ständig heißt es A-Taste drücken, um in Deckung zu gehen, drauf los schießen und weiter vorpreschen. Leider funktioniert das Deckungssystem auch nicht immer richtig. Es kommt viel zu oft vor, dass man an Stellen, die nahezu danach schreien, als Deckung missbraucht zu werden, einfach keine Deckung nehmen kann. Auch das Springen von Deckung zu Deckung funktioniert meist nicht richtig, sodass man sich plötzlich nach einer Seitwärtsrolle, die eigentlich hinter die nächste schützende Säule führen sollte, auf offenem Feld wiederfindet und von gegnerischen Projektilen durchlöchert wird.

Die bessere Alternativ ist es da schon, sich vorwiegend schleichend fortzubewegen, denn das funktioniert vergleichsweise gut. Nähert man sich einem Gegner von hinten, kann man ihn lautlos überwältigen und sich so langsam vorarbeiten. An einen Sam Fisher kommt Michael Thorton jedoch bei weitem nicht heran, dafür ist er einfach viel zu unbeweglich. Thorton kann nämlich nicht wirklich viel: er kann rennen, geduckt schleichen, Leitern hoch- und runterklettern, sich abseilen und an bestimmten vorgegebenen Stellen kleinere Hindernisse überwinden. Auch der Stealth-Aspekt des Spiels fällt eher rudimentär aus, auch wenn er mit dem, was er so zu bieten hat, durchaus funktioniert und Spaß macht. Wünschenswert wäre es gewesen, dass auch Licht und Schatten Einfluss auf die eigene Sichtbarkeit für Gegner gehabt hätte. Es ist weder möglich Lichtquellen auszuschließen, noch bringt es irgendwelche Vorteile, sich im Dunkeln fortzubewegen, da eure Gegner bei Nacht anscheinend genauso gut sehen können wie bei Tag.

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18.06.2010, 13:34 Uhr

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