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Splinter Cell: Blacklist - Die schwarze Liste

Jens Kopper

von Jens Kopper

10.09.2013, 10:11 Uhr

Im folgenden Abschnitt will ich euch aufzeigen, was mir an der Geschichte so dermaßen missfällt. Leider lässt es sich dabei nicht vermeiden, dass ich etwas spoilere. Wer also absolut nichts verraten haben will, sollte diesen und den nächsten Absatz auf dieser Seite überspringen. Ich denke, ich muss niemandem erklären, was aktuelle Brennpunkte der amerikanischen Außenpolitik sind. Lässt man mal Syrien (junger Konflikt) und Afghanistan (UN-Mandat) außen vor, bleibt ein Dreigestirn des Schreckens über. Irak, der Krieg, der mit einer Lüge begründet geführt wurde. Iran, der böse Schurkenstaat, welcher sich weigert nach der Fuchtel der westlichen Welt zu tanzen und sein Atomprogramm vorantreibt. Und natürlich Guantanamo, die Manifestation des moralischen Zerfalls der USA seit dem 11. September. Im Prinzip habe ich natürlich kein Problem damit, wenn sich Entwickler denken: Hey, lasst uns doch das aktuelle Zeitgeschehen in das Spiel einflechten. Ich freue mich sogar darüber, vorausgesetzt man ersäuft mich nicht regelrecht in unreflektiertem Hurra-Patriotismus, der selbst "Top Gun" (welcher zu großen Teilen von der US Air Force finanziert wurde) wie einen Antikriegsfilm aussehen lässt. Wenn ich also im Irak rumschleiche, würde ich gerne eine halbwegs kritische Auseinandersetzung mit den dortigen Zuständen zocken. Und nicht per Drohne verpixelte und rot markierte vermeintliche Bösewichte abknallen. Noch schlimmer habe ich die Mission in Guantanamo empfunden. Ihr werdet dort ohne Ausrüstung abgesetzt und müsst Informationen beschaffen. Eine geniale Gelegenheit den alten Haudegen Sam, der zu Beginn seiner Karriere durchaus eine kritischen Charakter hatte, mit der Unrechtmäßigkeit und den Methoden des Straflagers zu konfrontieren. Was hätte es da Möglichkeiten gegeben. Aber nein, wichtiger ist es, dass man keinen US-Wachsoldaten verletzt. Den wirklichen Gipfel der Dreistigkeit hat "Splinter Cell: Blacklist" aber auch dann noch nicht erreicht.

Dieser folgt in der Iran-Mission. Ein Amerikaner in Teheran hat natürlich schon eine gewisse Brisanz. Richtig heftig wird es dann aber, wenn man einen iranischen General als Geisel nimmt und in die ehemalige amerikanische Botschaft einbricht. Wer jetzt nicht versteht, auf was ich anspiele, sollte sich mal bei Wikipedia umschauen oder den grandiosen, oscarprämierten Film "Argo" anschauen. Man ist also als amerikanischer Elite-Soldat in Teheran und bricht in die ehemalige amerikanische Botschaft ein, wird natürlich erwischt und von den bösen Iranern gestellt. Das führt zwangsläufig dazu, dass man mehr oder weniger amoklaufend flüchten muss. Eine solche Mission, an einem so brisanten Ort mit einer solchen Gleichgültigkeit zu designen, ist einfach widerlich. Es ist mir ein Rätsel, wie man als Europäer an einer Mischung aus geschichtlicher Gleichgültigkeit und triefendem Hurra-Patriotismus erkrankt sein kann. Versteht mich nicht falsch. Videospiele sind Kunst und die Kunst ist frei. Aber wenn man ein Spiel entwickelt, dass nun mal klare Bezüge zur Realität hat, dann erwarte ich einen ungeschönten und realistischen Blick und kein Rambo-Rekrutiervideo a la "The few. The proud. The marines." Gleiches gilt übrigens auch für den überaus laschen Umgang mit Grundrechten innerhalb des Spiels. Wenn man einen ausländischen Staatsbürger entführt hat, muss man dem natürlich einen Spruch an den Kopf werfen wie z. B: "Wenn Sie ein Münztelefon finden, können Sie ihren Anwalt anrufen!" Ja liebe Leser, Grundrechte gelten auch für Verbrecher und sind nicht verhandelbar.

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Xbox Aktuell

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10.09.2013, 10:11 Uhr

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