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Metal Gear Solid 5: Ground Zeroes - Ein kleines Schlangenhäppchen

von Jens Kopper

27.03.2014, 10:33 Uhr

Neu ist z.B. das All-in-One-Tool iDroid. Dieses Ding beinhaltet so ziemlich alles, von der Karte über einen Kassettenspieler für die gefundenen Tonaufnahmen bis zum Inventar für Waffen und Equipment. Dummerweise ist die Menüstruktur ziemlich verschachtelt und macht alles eher komplizierter als einfacher. Ebenfalls negativ ist mir der Hang zu mehr Action aufgefallen. Ein "Metal Gear" ist ein Schleichspiel. Daher will ich fürs Schleichen belohnt werden und nicht die einfache Möglichkeit gezeigt bekommen, mich ballernd durch die Spielwelt zu kämpfen. Auch die Einführung der zahlreichen und komplett unnötigen Bestenlisten verstärkt bei mir den Eindruck, dass sich die Serie – ähnlich wie "Resident Evil" – zu weit von den Wurzeln entfernt und im Actioneinheitsbrei verschwindet. Versteht mich nicht falsch: Es ist noch lange nicht so schlimm, wie bei der genannten Zombieschlachtplatte von Capcom. Aber gewisse Tendenzen lassen sich nicht wegdiskutieren.

Kommen wir nun abschließend zur wichtigsten Frage überhaupt: Ist "Metal Gear Solid 5: Ground Zeroes" Abzocke? Als Antwort bekommt ihr von mir ein klares Jein. Der schon geringe Preis ist viel zu hoch, darüber müssen wir nicht diskutieren. Aber der Umfang und die spielerische Freiheit stellen in meinen Augen einen Mehrwert dar, den eine normale, kostenlose Demo nicht bietet. Ihr habt in der Hauptmission die absolute Freiheit. Ihr könnt die Teilmissionen angehen wie ihr wollt, gehen wie ihr wollt, Gegner betäuben, erschießen, verwirren und was weiß ich noch alles. Zusammen mit den fantastischen Zwischensequenzen habe ich mich beim ersten Durchzocken knapp 2 Stunden sehr gut unterhalten gefühlt. Die Hauptmission werde ich übrigens mindestens noch zweimal durchspielen, da ich auf den Schusswaffengebrauch verzichten und den extremen Schwierigkeitsgrad ausprobieren möchte. Außerdem habe ich bisher auf das Verhören von Gegnern verzichtet. Und dann wären da ja noch die abwechslungsreichen Nebenmissionen, welche ich bisher komplett ignoriert habe. Alles in Allem dürfte einen das Spiel locker 10 Stunden beschäftigen - natürlich unter der Voraussetzung, dass man sich darauf einlässt und nicht in 19 Minuten durchrusht. Und genau das ist auch der springende Punkt: Wie sehr hat man Spaß an solchen Spielen und wie sehr ist man gewillt, Gegner zu studieren, zahlreiche verschiedene Wege auszuprobieren? "Metal Gear" war noch nie etwas für die Generation "Call of Duty" und ist es auch jetzt eigentlich nicht. Auch wenn einem traurigerweise die Möglichkeit gegeben wird, wie ein hirntoter Berserker von A nach B zu sprinten.

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