Heute vor 10 Jahren - Die Geburt des Entertainment-Blockbusters
von Marc Friedrichs
24.11.2020, 16:31 Uhr
Bild aus der "Call of Duty: Black Ops"-Galerie Es gibt wenig Spiele, die uns als Serien schon seit Jahren begleiten und ihr Genre in solch einem Maß geprägt haben wie "Call of Duty: Black Ops" von Treyarch und Activision. In unserer Reihe "Heute vor 10 Jahren" werfen wir einen Blick zurück.
Allein mit "Call of Duty" könnte man schon etliche Seiten füllen, schließlich ist die Shooter-Reihe seit 2003 ein fester Bestandteil der Gaming-Szene. Entwickler Infinity Ward schuf hiermit den Grundstein des Erfolgs, Activisions Studio Treyarch stieß dann 2005 dazu. Während Infinity Ward mit "Call of Duty 2" die neue Generation rund um die Xbox 360 versorgte, war Treyarch für den kleinen Ableger "Call of Duty 2: Big Red One" zuständig, der lediglich für die Ur-Xbox erschien.
Von nun an kümmerten sich zwei verschiedene Studios um die Reihe. Treyarch setzte 2006 seine WWII-Expertise noch einmal in "Call of Duty 3" um und Infinity Ward startete 2007 mit "Call of Duty 4: Modern Warfare" gewissermaßen eine eigene Reihe innerhalb des Franchise. Treyarch präsentierte 2008 "World at War" und ließ sich dann etwas länger Zeit mit dem nächsten Projekt. 2010 war es soweit und "Call of Duty: Black Ops" erblickte das Licht der Welt...
...und schlug ein wie eine Bombe - im wahrsten Sinne des Wortes. Allein in den ersten 24 Stunden nach dem Release wurden 5,6 Mio. Einheiten des Spiels verkauft und Activision freute sich über einen Umsatz von sage und schreibe 360 Mio. US-Dollar an nur einem Tag. Nicht nur dass man damit einen neuen Verkaufsrekord der kompletten Unterhaltungsbranche aufstellen konnte, auch die weiteren Wochen und Monate machten den Titel zum erfolgreichsten Spiel des Jahres 2010. Zum Vergleich: der damals erfolgreichste Kinofilm, "Avatar" von James Cameron, sorgte "nur" für 232 Mio. US-Dollar Umsatz.
Seitdem ist die Reihe für Activision gewissermaßen ein Selbstläufer: "Black Ops 2" hängte 2012 die Messlatte mit einem Umsatz von 500 Mio. US-Dollar innerhalb eines Tages und über 1 Mrd. US-Dollar nach zwei Wochen noch einmal höher und innerhalb eines Jahres wanderten über 24,3 Mio. verkaufte Spiele über die Ladentheken. Erst "Grand Theft Auto V" konnte diesen Rekord später knacken.
Während die Einzelspieler-Kampagne Jahr für Jahr gefühlt eine geringere Rolle in "Call of Duty" einnimmt, lag der Schwerpunkt auch schon im damaligen "Black Ops" ganz klar auf dem Multiplayer-Modus. Sicherlich: Der Story-Modus konnte wie gewohnt durch brachiale Action, eine hervorragende, hollywoodreife Präsentation punkten und allgemein einer tollen Grafik punkten, doch in spielerischer Hinsicht bot der Titel eher durchschnittliche Shooter-Kost. Auf der einen Seite also eine solide, aber nicht hervorragende Kampagne, auf der anderen Seite dagegen ein umfangreicher Multiplayer, der mit vielen Modi die Spieler lange vor dem Bildschirm fesseln konnte. Mein Test-Fazit vor genau zehn Jahren: "Um 'Call of Duty: Black Ops' werden Fans der Serie nicht herum kommen. Auch wenn der Storymodus trotz toller Präsentation eher Shooter-Durchschnittskost bietet, machen die Mehrspielermodi den Titel zu einer spaßigen Angelegenheit, die sich Dank seichtem Einstieg auch Genre-Neulinge nicht entgehen lassen sollten."
"Call of Duty: Black Ops" ist über die Abwärtskompatibilität auch heute noch auf Xbox One und Xbox Series X bzw. S spielbar - genauso wie die folgenden Teile. Funfact: "Black Ops 4" sollte 2018 laut Treyarch eigentlich den Abschluss der Reihe darstellen, und im Grunde stimmt das sogar. Das jüngst veröffentlichte "Call of Duty: Black Ops Cold War" ist inhaltlich nämlich ein direkter Nachfolger des ersten Teils und spielt somit noch vor den anderen Ablegern.
Link: Call of Duty: Black Ops im Test
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