Heute vor 10 Jahren - Männer mit Kettensägen
von Marc Friedrichs
18.09.2021, 09:39 Uhr
Bild aus der "Gears of War 3"-Galerie Es gibt nicht viele Spielereihen, die eng mit einer Konsole verbunden sind und als sog. System-Seller gelten. Für die Xbox haben wir da in erster Linie "Halo", "Forza" und natürlich "Gears of War". In unserer Reihe "Heute vor 10 Jahren" werfen wir einen Blick zurück auf Teil 3.
Welches ist bislang der beste "GoW"-Teil? Bei dieser Frage gehen die Meinungen teils weit auseinander, doch eines muss an dieser Stelle einmal festgestellt werden: schaut man bei uns nur auf die Wertungen, so ist "Gears of War 3" auf der Spitzenposition zu finden. In unserem Test, der genau heute vor 10 Jahren online ging, bekam der Third-Person-Shooter eine satte 9,6 aufs Zeugnis und ich attestierte dem Titel damals ein würdiges Finale der Trilogie zu sein.
Im Laufe der Zeit gab es dann zwar ein paar Multiplayer-Entscheidungen seitens Entwickler Epic Games, die ein paar Fans sauer aufgestoßen sind und weshalb Teil 1 bei den meisten als Klassiker wohl auf den ersten Rang steht, aber damals, im Herbst 2011, war "Gears of War 3" auf der Xbox 360 schon eine Klasse für sich.
Mit Teil 3 wurde nicht nur die Trilogie beendet, es war auch der letzte reguläre Teil, der bei Epic Games entstand - vom Ableger "Gears of War: Judgment" aus dem Jahr 2013 einmal abgesehen. Aber der gilt bei den meisten Fans eh als "Unfall". Hier wurde die Story letztmalig aus der Sicht von Marcus Fenix erzählt, und da sind wir uns wohl einig: Marcus ist und bleibt die coolste Sau auf Sera. Im Gunde sogar im kompletten Universum. Die Truppe um Marcus' Sohn JD, die wir 25 Jahre nach den Ereignissen des dritten Teils ab "Gears of War 4" begleiten dürfen, kommt da nicht annähernd ran.
Wie auch immer: 2014 trennten sich die Wege von Microsoft und Epic Games und der Grund dahinter kam erst zwei Jahre später ans Licht ("Der wahre Grund der Trennung"): Laut Tim Sweeney, Chef von Epic Games, lag das vor allem an den Finanzen. Man habe zwar über ein "Gears of War 4" nachgedacht, aber die dafür benötigten Investitionen hätten die Marke von 100 Mio. US-Dollar überschritten. Das Risiko sei für Epic Games zu groß geworden und die Entwicklung hätte das Unternehmen vielleicht an den Rand des Bankrotts getrieben. Teil 1 sei laut Sweeney noch äußerst rentabel gewesen: mit 12 Mio. US-Dollar Kosten habe man später einen Umsatz von 100 Mio. US-Dollar generiert. Danach sei die Entwicklung von Teil zu Teil teurer geworden, wogegen die Einnahmen nur leicht gestiegen seien.
Für Epic Games gab es eigentlich nur eine Lösung: um die Zielgruppe und die installierte Hardwarebasis zu vergrößern, hätte man die Xbox-Exklusivität aufgegeben müssen - und das war für Microsoft auf der anderen Seite als Geldgeber natürlich kein Thema. Folglich übernahm der Redmonder Konzern die Rechte an "Gears of War" und gründete mit The Coalition ein neues Studio, welches (auch) mit ehemaligen Epic Games Mitarbeitern seitdem weiter an der Serie arbeitet. "Gears 5", der bislang letzte Teil der Reihe, erschien 2019, der sechste Teil dürfte bereits mindestens in Planung sein, wobei das Spiel bislang noch nicht angekündigt wurde.
Um die Wartezeit bis dahin zu verkürzen, sollten Fans also ruhig noch einmal "Gears of War 3" hervorkramen oder zumindest in unserem damaligen Test schmökern und sich an die gute alte Zeit erinnern. Das Spiel ist Dank Abwärtskompatibilität auch auf den neueren Xbox-Konsolen spielbar und Bestandteil des Xbox Game Pass.
Link: Gears of War 3 im Test
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