Microsoft kauft Activision - was erwartet Xbox-Fans jetzt?

von Xbox Aktuell Team

02.03.2022, 09:03 Uhr

Die Ankündigung der Übernahme von Spieleunternehmen Activision Blizzard Ende Januar 2022 war wohl die größte Gaming-News seit langem. Der Deal wurde für rund 70 Milliarden Dollar angekündigt, eine der teuersten Einkäufe in der Spielegeschichte. Er wird wahrscheinlich Anfang 2023 finalisiert. Ab dann arbeitet Activision Blizzard direkt unter Microsoft.

Bei solchen News sind aber vor allem die Spielerinnen und Spieler meist skeptisch, was ihre beliebten Franchises betrifft. Activision Blizzard umfasst dabei viele beliebte Spiele wie Overwatch, Call of Duty, Diablo oder World of Warcraft. Dabei sind die Spiele auf einer Vielzahl an Plattformen verfügbar. Viele Fans von Activision Blizzard sind bei der Übernahme besorgt über Exklusivität ihrer Spiele. Dazu lässt sich zum aktuellen Zeitpunkt noch wenig sagen, da der Deal noch nicht vollendet ist.

Wir wollen hier aber einen Blick auf die andere Seite werfen. Welche Konsequenzen hat die Übernahme von Activision Blizzard auf uns Xbox-Spieler?

Ein großer Vorteil dieser Ankündigung ist natürlich, dass Spiele von Activision Blizzard weiter auf Xbox-Konsolen und PC erscheinen und womöglich sogar bevorzugt werden. Für PlayStation und Nintendo-Spieler könnte das aber bedeuten, dass sie womöglich erst später oder nie ihre beliebten Spielereihen zocken können. Eine komplette Exklusivität aller Titel von Activision Blizzard ist aber auszuschließen. Vor allem bereits erschienene Spiele werden auf ihren jeweiligen Plattformen bleiben und nicht verschwinden. Und für Xbox-Zocker wird sich im Endeffekt nicht viel daran ändern. Sie bekommen alle Spiele von Activision Blizzard.

Die Übernahme wird aber vor allem für Besitzer des Game Pass große Vorteile mit sich bringen. Xbox hat bereits angekündigt, so viele Spiele wie möglich in ihr Abo-Modell einzubauen. Sowieso ist der Game Pass auf der Xbox und dem PC eine der besten Möglichkeiten, einen Großteil der Spielebiblothek von Microsoft zu testen und zu spielen. Diese umfasst mittlerweile mehrere hundert Spiele für jeden Geschmack. Schon bei der Übernahme von Bethesda im letzten Jahr wurde das Sortiment im Game Pass extrem angehoben. Dabei können Franchises wie Fallout, DOOM oder The Elder Scrolls über den Game Pass gespielt werden. Dazu zählen auch Day-One Releases von neuen Titeln, im Falle Bethesdas zum Beispiel Starfield im November 2022. Dies könnte in Zukunft auch Spiele von Activision Blizzard betreffen.

Durch die Übernahme werden die Titel von Activision Blizzard auch auf Plattformen wie dem Smartphone oder das Tablet zugänglich. Der Mobile-Gaming-Trend ist ohnehin unaufhaltsam: Beim Umsatz liegen mobile Spiele schon weit vor PC- oder Konsole-Games. Selbst bei klassischen “Offline-Games” wie Automatenspielen ist inzwischen ein klarer Trend zur mobilen Nutzung sichtbar. Dies geschieht bei der Xbox vor allem durch das Cloud Streaming, welches über den Game Pass Ultimate verfügbar ist. Dadurch können Spiele auch auf schwächeren Geräten in den Genuss von ihren Lieblingsspielen kommen. Game Pass Freunde werden bei der Aufnahme von Activision Blizzard Spielen definitiv auf ihre Kosten kommen.

Microsoft stehen mit dem Kauf von Activision Blizzard viele Wegen offen. Ein Wunsch, den vielen Fans dabei haben, ist das Wiederbeleben alter Spieleserien. Und Activision Blizzard besitzt eine Menge davon, welche in den letzten Jahren völlig untergegangen sind. Phil Spencer, der Chef von Xbox, hat bereits den Wunsch geäußert, einige der Serien wieder ans Tageslicht zu holen.

Zum einen wäre da Guitar Hero. Das beliebte Musik-Franchise hat sich in den letzten Jahren kaum sehen lassen, hat aber immer noch eine große Fanbase. Viele würden sich über einen neuen Ableger freuen. Auch Spyro kam im letzten Jahrzehnt viel zu kurz. Der beliebte lila Drache war damals auf der PlayStation 1 und 2 kaum wegzudenken. Mit dem Erfolg von Serien wie Crash Bandicoot und Psychonauts könnte es vielleicht gut aussehen für eine neuen Plattformer. Auch die Serie King's Quest wurde von Spencer genannt. Diese lässt sich sogar auf die 1980er Jahre zurückverfolgen und war damals eine beliebte Adventure-Serie von Sierra On-Line. Durch die Übernahme stehen Microsoft viele Türen offen, alte Fans von Activision Blizzard zu begeistern.

Zuletzt könnte die Übernahme dabei helfen, die Firmenstruktur von Activision Blizzard neu aufzustellen. Vor allem im letzten Jahr geriet die Firma immer wieder unter Kritik von allen Seiten, darunter Microsoft selbst. Dabei wurde der Umgang mit den Mitarbeiterinnen bemängelt, welche unter schlechten Bedingungen arbeiten mussten und immer wieder belästigt wurden. Dies wird sich hoffentlich unter einem neuen Management verbessern. Activision Blizzard wird weiterhin autonom agieren, aber von Xbox-Chef Phil Spencer angeführt. Diese Änderung könnte sich positiv auf die Entwicklung zukünftiger Spiele auswirken. Glückliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ein gutes Arbeitsklima sind die beste Voraussetzung für gute Spiele.

Am Ende lassen sich fast nur positive Konsequenzen für Xbox-User finden. Die Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft bietet viele Möglichkeiten, wie wir hier aufgezeigt haben. Dabei muss auch nicht unbedingt eine Polarisierung der Spielerschaft passieren, wie es viele immer befürchten.

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