Sorgen hohe Finanz-Ziele für den aktuellen Xbox-Kurs?

von Marc Friedrichs

Heute, 14:44 Uhr

Es gibt mittlerweile gefühlt keinen Tag mehr, an dem nicht irgendetwas rund um Microsoft und die Xbox geschrieben wird. Nun sorgt ein Bericht bei Bloomberg für Aufregung, der über die vermeintlichen Hintergründe berichtet, warum Xbox in der letzten Zeit Xbox-Dinge tut.

Wir kennen alle den aktuellen Xbox-Kurs: Abkehr von exklusiven Spielen, Öffnung und Erweiterung des Ökosystems nach allen Seiten, Einstellung von Spieleprojekten, Schließung von Studios wie Tango Gameworks oder Arkane Austin und massenhaft Entlassungen. Während bislang über die Hintergründe durchaus spekuliert werden konnte, gewährt nun ein Bericht bei Bloomberg von Jason Schreier und Dina Bass für einen Blick hinter die Kulissen.

Wenn man dem Artikel Glauben schenken darf, steht hinter den letzten Entscheidungen von Xbox-Chef Phil Spencer in erster Linie Microsofts Finanzvorstand Amy Hood. Diese soll der Xbox-Sparte eine Gewinnmarge von 30 Prozent auferlegt haben - was weit über dem üblichen Branchendurchschnitt liegt. Normal sind in der Videospielindustrie laut Schätzungen von S&P Global Market Intelligence zwischen 17 Prozent und 22 Prozent. Alles darüber sei etwas, was Studios und Publisher bestenfalls in Boomjahren erreichen. Zum Vergleich: In den letzten Jahren lag die Gewinnmarge des Gaming-Geschäfts von Microsoft eher im Bereich zwischen 10 Prozent und 20 Prozent - 2022 beispielsweise bei 12 Prozent.

Um diese im Herbst 2023 von Amy Hood hoch gesteckten Ziele zu erreichen, sei Xbox-Chef Phil Spencer demnach nichts anderes übriggeblieben, als Kosten zu sparen und Gewinne zu maximieren - sprich: mehr Spiele auf andere Plattformen zu bringen und Games wie "Perfect Dark" oder "Everwild" zu streichen. Zu Hoods Verteidigung muss man natürlich auch sagen, dass sie kurz vorher die Milliarden US-Dollar für die Übernahme von Activision Blizzard freigegeben hat - entgegen vieler Vorbehalte.