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The Medium - Erster Next-Gen-only Titel sorgt für Gänsehaut

von Marc Friedrichs

29.01.2021, 16:44 Uhr 3

Details zur Story werde ich an dieser Stelle natürlich nicht verraten. In rund acht/neun Stunden Spielzeit begibt man sich hier jedenfalls auf eine atmosphärische Achterbahn, die für allerhand Schaudermomente sorgt. Nach und nach werden alle Fragen, die sich in der ersten Spielhälfte anhäufen, beantwortet und man darf sich im Verlauf der Story über so einige Twists freuen, die teils durchaus raffiniert in ein temporeiches Ende münden, welches auch nach dem Abspann noch ordentlich nachhallt.

"The Medium" erinnert durch die feste Kameraperspektive unweigerlich an Klassiker wie die ersten Ableger der "Resident Evil"- oder auch "Silent Hill"-Reihe, bietet mit seiner Splitscreen-Darstellung von realer und spiritueller Welt aber ein erfrischendes Novum: Während man fast wie in einem Adventure damit beschäftigt ist, Gegenstände zu untersuchen und in einem leicht unhandlichen Inventar mit sich herumzutragen sowie kleinere Rätsel zu lösen, muss man Marianne stellenweise parallel durch beide Welten steuern. Mal ist der Weg in der Realität versperrt, während es in der spirituellen Weg keine Hindernisse gibt, mal muss man in der echten Welt eine Aufgabe lösen, damit es auch in der anderen Welt weitergeht. Aufgelockert wird dies durch Schleichpassagen als auch wirklich gruselige Fluchtszenen, die allerdings oft nach dem Trial-and-Error-Prinzip verlaufen.

Während man das Gameplay als solide bezeichnen kann, besticht "The Medium" wie erwähnt in erster Linie durch die herausragende Atmosphäre. Die Schauplätze sind allesamt detailverliebt in Szene gesetzt, hübsche Licht- und Schatteneffekte sorgen für eine stets gruselige und bedrohliche Stimmung. Spätestens wenn Bloober Team mit unseren Erwartungen spielt und Dinge, die wir bspw. nur in der spirituellen Geisterwelt erwarten, plötzlich in der realen Welt auftauchen, rutscht einem immer wieder das Herz in die Hose. Auch das Sounddesign muss an dieser Stelle hervorgehoben werden: die Musikuntermalung ist äußerst stimmungsvoll, während sie plötzlich aufdreht und eine Vorwarnung auf das kommende Unheil gibt. Die Klangeffekte wirken zudem sehr real, so dass Bloober Team nicht nur aus Spaß empfiehlt, dass Spiel mit Kopfhörern zu genießen. Auch die englische Sprachausgabe ist gelungen, sämtliche Sprechrollen wirken passend und gut besetzt. Wer des Englischen nicht so mächtig ist, der kann deutsche Untertitel aktivieren.

In optischer Hinsicht ist am Ende allerdings noch ein wenig Luft nach oben. Wenngleich die Effekte schön anzusehen sind und die Xbox Series X Raytracing in 4K bietet, so fragt man sich am Ende doch, warum das Spiel nicht mehr auf der Xbox One laufen können sollte. Hinzu kommen manchmal nachladende Texturen und kleinere Hänger, die vor allem in den Zwischensequenzen etwas stören.

12Fazit

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