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Judgment - Mordfall in der Stadt der Sünde

Marc Friedrichs

von Marc Friedrichs

29.04.2021, 11:38 Uhr

In "Judgment" gibt es viel zu tun: wer sich nur mit der Storyline beschäftigt, darf sich auf rund 20 Spielstunden freuen, wer auch noch die vielen Nebenaufgaben (die sich allerdings öfters wiederholen) und Minispiele in Angriff nimmt, kann auch locker bis zu 100 Stunden in Kamurocho verbringen. Viele Gameplay-Elemente von "Yakuza" haben es auch hier ins Spiel geschafft, hinzu gesellen sich jedoch Mechaniken, die an "L.A. Noire" oder die "Layton"-Reihe von Nintendo erinnern. Verdächtige Personen müssen beschattet sowie Hinweise zum Tathergang gesucht werden und auch Verfolgungsjagden gilt es zu bestehen. An diesen Stellen muss man zwar nur stets die richtigen Buttons drücken und der Rest geschieht von alleine, das Spiel wird durch solche Einlagen aber immer mal wieder angenehm aufgelockert. Wie es sich für ein Detektiv-Abenteuer gehört, gilt es zudem immer mal wieder Verdächtige und Bewohner der Stadt zu befragen. Wer dabei die richtigen, also wichtigen Fragen stellt, bekommt SP-Bonuspunkte, mit denen man Yagami verbessern kann.

Dies ist auch nötig, denn natürlich kommt in "Judgment" auch die Action nicht zu kurz. Das Erlernen von Kampffähigkeiten und -techniken ist wichtig, um die immer wieder aufkommenden Auseinandersetzungen mit der Yakuza und anderen zwielichtigen Gestalten zu meistern. Die Verwandtschaft zur "Yakuza“"-Reihe lässt sich eben nicht leugnen, sorgt für Abwechslung und tut dem Spiel durchaus gut. Dennoch: Die Action ist in "Judgment" eher Beilage, die Geschichte steht eindeutig im Vordergrund. Das Kampfsystem basiert auf zwei Techniken: Kranich und Tiger. Mit dem ersten Stil kann man vor allem Gruppen von Gegnern den Kampf ansagen, der Tiger-Stil eignet sich eher für Angriffe gegen einzelne Feinde. Mit den bereits erwähnten SP-Punkten lassen sich die Techniken verfeinern und ausbauen, um die Lebensleisten der Gegner besser und schneller zu leeren. Spektakuläre Finishing-Moves, bei denen man sich auch herumstehender Motorräder bedient, gibt es "Yakuza"-typisch selbstverständlich ebenfalls. Einzig die Kameraperspektive macht im Kampfgeschehen nicht immer die beste Figur, weshalb man öfters mal ein wenig den Überblick verliert.

Übrigens: Wer sich zu lange mit einem Kampf auf offener Straße beschäftigt, sollte sich nicht wundern, wenn irgendwann die Polizei einschreitet. Wer dann nicht die Beine in die Hand nimmt, landet schnell im Gefängnis. Was dann passiert, solltet ihr ruhig einmal herausfinden... ;-)

In technischer Hinsicht macht "Judgment" auf der Xbox Series X|S eine gute Figur, ohne jetzt irgendwelche Bestmarken zu knacken. Dass es sich um ein Remaster handelt, sieht man dem Spiel zwar an, dennoch wissen vor allem das Charakterdesign und die lebhafte, schön in Szene gesetzte, wenngleich auch nicht sehr große Stadt mit ihren Neonreklamen zu überzeugen. Es gibt zwar nur deutsche (und andere) Untertitel, dafür ist die Originalvertonung als auch die englische Variante aber hervorragend gelungen. Der klasse Soundtrack des Spiels rundet "Judgment" ordentlich ab.

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29.04.2021, 11:38 Uhr

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