Enslaved: Odyssey to the West - It's a long way home
von Jens Kopper
25.10.2010, 10:06 Uhr 2
Prinzipiell bin ich definitiv kein Freund von Videospielen, in denen ihr einen Charakter, meist weiblich, mit euch rumschleppt. Spätestens mit der strohdummen und lästigen Ashley aus "Resident Evil 4" war diese Art der Spielgestaltung bei mir unten durch. "Enslaved" setzt ebenfalls darauf, schafft es aber, das Ganze deutlich authentischer und angenehmer zu gestalten. Die gute Trip ist nämlich nicht komplett von euch abhängig. Es gibt zwar genug Stellen, wo ihr sie über einen Abgrund werfen müsst, oder sie auf den Rücken packt und durch die Gefahrenzone schleppt. Ansonsten bewegt sie sich aber recht autark und kann auch längere Kletterpassagen vollkommen ohne euch bewältigen. Dementsprechend gibt es natürlich genug Rätsel, in deren Verlauf ihr mit Trip interagieren müsst. In solchen Situationen, und auch während der Kämpfe, greift ihr auf ein Ringmenü zurück. Dort könnt ihr Trip Befehle erteilen, dass sie zum Beisiel an den Punkt X läuft, einen Schalter drückt, oder per Köder eure Gegner ablenkt. Selbst kämpfen kann Trip zwar nicht. Aber gerade bei Fernkämpfen seid ihr auf ihre Ablenkungsmanöver angewiesen. Außerdem ist sie so nett und heilt euch, verbessert euer Equipment oder scannt die Umgebung dank einer Kamera-Libelle.
Die Entwickler haben sich ja auf die Fahne geschrieben, eine authentische Geschichte mit echten Emotionen und Gefühlen zu erzählen. Selbstverständlich steht dabei die Beziehung von Monkey und Trip im Mittelpunkt. Ich kann jetzt natürlich nur für mich sprechen. Aber mir waren der Urwaldbewohner, der zum Mensch wird und die ängstliche junge Frau, die alle Hindernisse meistert, nach kurzer Zeit ans Herz gewachsen. Die Gespräche und Handlungen sind nachvollziehbar und passend. Während zu Beginn noch eine tiefe Ablehnung herrscht, da Monkey sich wie in Sklave vorkommt, merkt er doch schnell, dass Trip auf ihn angewiesen ist. Und Trip wiederum weiß Monkeys Hilfe so sehr zu schätzen, dass sie sich auch körperlich etwas an ihn annähert. In den ruhigen Minuten geht es um Ängste und Hoffnungen in einer gottlosen Welt. Dabei ist die deutsche Synchro irgendwie eigenartig. An vielen Stellen ist sie das Beste, was ich seit langem gehört habe. Dann gibt es aber auch einige Gespräche, in denen die Synchronsprecher komplett versagt haben. Das geht natürlich auf Kosten der Authentizität. Gleiches gilt auch für die Mimik und Gestik der Protagonisten. Meistens superb. Immer wieder grenzwertig. Selbst mit diesen Macken ist "Enslaved" definitiv ein Schritt in die erwachsene Zukunft der Videospiele.
Abschließend noch ein kurzes Wort zur einzigen, wirklichen Schwäche von "Enslaved: Odyssey to the West": Das Spiel ist schlicht und ergreifend viel zu einfach. Ich möchte doch als Spieler gefordert werden, möchte bestraft werden, wenn ich was falsch mache. Stattdessen werde ich hier mehr oder minder entmündigt, sobald es etwas anspruchsvoller wird.
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Dieses Rating für registrierte Benutzer lebt von der Qualität der verteilten Sterne. Seid bei eurer Bewertung also fair... [+]: Nur selten hat ein gutes Spiel die Höchstnote verdient und natürlich muss auch ein schwächeres Spiel nicht gleich immer komplett abgestraft werden. Je objektiver ihr eure Sterne vergebt, desto aussagekräftiger ist am Ende die Gesamtwertung. [–]
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KOMMENTARE
Jens
25.10.2010, 11:54 UhrIst mir gar nicht aufgefallen?! oO
25.10.2010, 11:04 Uhr
Schöner Test! Was mich am meisten gestört hat ist die stark schwankende Lautstärke der Dialoge. Ich hab teilweise nix verstanden was die geredet haben weil nichts zu hören war.
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