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Diablo III - Ein höllischer Trip

von Jens Kopper

30.09.2013, 12:52 Uhr

Silicon & Synapse. Ich würde mein nicht vorhandenes Redakteursgehalt darauf verwetten, dass über die Hälfte von euch keine Ahnung hat, dass das der originäre Name von Blizzard Entertainment ist. Zugeben, seit 1992 ist einiges an Zeit vergangen, als drei Absolventen der UCLA eben jene Firma gegründet haben. Grandiose Franchises wurden seitdem geboren. Das "Warcraft"-Universum, das mich seit "Warcraft II: Tides of Darkness" zu seinen Fans zählen kann. Oder der Klassiker aller LAN-Partys: "Starcraft". Allerdings muss man sich auch als Fan eingestehen, dass in letzter Zeit der Lack etwas ab ist. "World of Warcraft" ist in meinen Augen zwar eine perfekte Gelddruckmaschine, aber als tatsächliches Spiel höchstens gehobenes Mittelmaß. "Starcraft II" ist mit seinem Episodenmodell eine grenzwertige Geschichte, vom Fehlen eines lokalen LAN-Modus mal ganz abgesehen. Als ich dann auch noch lesen musste, dass "Diablo III" über ein Auktionshaus verfügen wird, in dem man In-Game-Items verkaufen kann, war meine Sympathie für die Jungs und Mädels von Blizzard erloschen. Dementsprechend gebe ich zu, ich habe von der Konsolenumsetzung von "Diablo III" nicht viel erwartet. Warum ich sehr angenehm überrascht wurde und wie gut die technische Portierung auf Konsole ist, erfahrt ihr jetzt.

Um was geht es in "Diablo III"? Nun, im Kern eigentlich um dasselbe wie in Teil eins und zwei: Den bösen Oberteufel Diablo zu bekämpfen. Auch die Seelensteine, die man aus "Diablo II" bzw. der Erweiterung "Lord of Destruction" kennt, spielen eine wichtige Rolle. Unabhängig davon, für welche Klasse man sich entscheidet, findet man sich in der Rolle eines Nephalem wieder. Die Nephalem sind ein besonderes Geschlecht, das aus einer Liaison zwischen Dämonen und Engeln hervorgegangen ist. Während die Dämonen die Macht der Nephalem durchaus fürchten, sind die Engel, vor allem der Engel der Tapferkeit Imperius, eher kritisch eingestellt. Besonders im letzten Akt, der in den hohen Himmeln spielt, wird die Ablehnung und Überheblichkeit der Engel gegenüber den Nephalem deutlich. Trotzdem ist es eure Aufgabe, die Invasion der Armee der Finsternis aufzuhalten. Die Geschichte ist spannend und wendungsreich erzählt und weiß vor allem in den epischen Rendersequenzen zu überzeugen. Leider gibt es nur am Ende der einzelnen Akte entsprechende Einspielungen, die Blizzard-typisch extrem hübsch geworden sind. Erfreulicherweise hat man sich dazu entschieden, stellenweise bekannte Synchronsprecher zu wählen, die einen guten Job machen. Der Engel Tyrael wird z.B. von Tom Vogt, der Stimme von Aaron Eckhart, gesprochen. Dummerweise kann die sprachliche Lokalisierung nicht komplett überzeugen. Zu oft wirken die Stimmen emotionslos und deplatziert. Hier wird einiges an Atmosphäre verschenkt. Nichtsdestotrotz wirkt die Welt von "Diablo III", Sanktuario, wie aus einem Guss und wird euch von der ersten Minute an gefangen halten. Die Abschnitte sind wunderschön designt, abwechslungsreich und spätestens im letzten Akt werdet ihr stellenweise aus dem Staunen nicht mehr herauskommen. Ich kann es jedem nur empfehlen, sich mal eine ruhige Minute zu nehmen und die zahlreichen Details zu bewundern, die sich im Hintergrund abspielen.

12 3 Fazit

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