Assassin's Creed: Valhalla - Odin und die 40 Räuber
von Marc Friedrichs
09.11.2020, 15:18 Uhr 1
Das Spiel schickt uns in den hohen Norden nach Norwegen und England und als Eivor müssen wir im späten 9. Jahrhundert unsere Wikinger gegen das angelsächsische Königreich anführen. Und wieder einmal schafft es Ubisoft, den Spieler tief in die Welt der nordischen Sagen und Mythen abtauchen zu lassen. Das Abenteuer ist so detailliert und vor allem auch geschichtsbesessen, dass man sich früher oder später dabei ertappt, wie man zusätzliche Informationen bei Wikipedia aufsaugt und somit noch weiter in die Spielwelt vorrückt. Die Geschichte bedient sich historischer Fakten genauso wie der Götterwelt der Wikinger. Alles wurde miteinander verwoben und herausgekommen ist eine durchaus bemerkenswerte Saga, die gepaart mit dem Setting und den Sehenswürdigkeiten aus der frühen angelsächsischen Epoche schon alleine eine Reise nach "Valhalla" Wert ist.
Wem das reicht, der kann an dieser Stelle eigentlich aufhören zu lesen und der Gesamtnote am Ende noch ein bis zwei Punkte dazu addieren. Ohne Wenn und Aber ist das neue "Assassin's Creed" an diesem Punkt sein Geld wert – genauso wie die Vorgänger im Grunde auch. Das Spiel ist ein toller Ausflug in eine hoch interessante Ära und man kann gar nicht genug loben, wie viel Mühe sich die Entwickler an dieser Stelle gemacht haben.
Wer wie ich etwas mehr von "Assassin's Creed: Valhalla" erwartet hat, muss am Ende jedoch ein paar Abstriche machen. Der Umfang des Spiels ist zwar wieder einmal gigantisch, doch zieht man die ganzen Nebenmissionen und Füll-Quests ab, so bleibt eine etwas magere Story übrig – vor allem was Eivor und dessen eigene Geschichte angeht. Mehrere Stunden verbringt man erst einmal in Norwegen, ohne dass das Spiel so richtig losgeht. Das Intro ist quasi schon so lang, dass man daraus vor 10 Jahren noch ein eigenständiges Spiel gemacht hätte. Danach geht es mit den Booten nach England und man hat im Grunde nur die Aufgabe, eine Wikinger-Siedlung aufzubauen und Verbündete im Kampf gegen England zu finden. Während dabei Stunden ins Land gehen, bleibt die Geschichte von Eivor oft nur angerissen: seine innere Zerrissenheit zwischen Rachegelüsten auf der einen und der Erkenntnis, dass es eigentlich um viel mehr geht als das, auf der anderen Seite wird mal angerissen, aber am Ende sehr stiefmütterlich abgefrühstückt. Hier wäre so viel mehr möglich gewesen, stattdessen muss man wie zu Zeiten von Ezio in belanglosen Aufgaben Ressourcen sammeln, um die Siedlung aufzuhübschen. Und anstatt das Dorf wirklich aufzubauen, arbeitet man mehr oder weniger eine Liste ab und startet einen lieblosen Raid nach dem anderen.
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Dieses Rating für registrierte Benutzer lebt von der Qualität der verteilten Sterne. Seid bei eurer Bewertung also fair... [+]: Nur selten hat ein gutes Spiel die Höchstnote verdient und natürlich muss auch ein schwächeres Spiel nicht gleich immer komplett abgestraft werden. Je objektiver ihr eure Sterne vergebt, desto aussagekräftiger ist am Ende die Gesamtwertung. [–]
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06.11.2020 von Marc FriedrichsKOMMENTARE
Wolfgang
09.11.2020, 15:33 UhrGuter Test. Bestätigt meine Erwartungen.
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